Die ZVV und das Sicherheitsgefühl

Ich lese im Moment Bruce Schneiers Buch Beyond Fear. Zentrales Thema ist das Scheitern vieler Sicherheitsmassnahmen bei ihrer eigentlichen Aufgabe: Beim Steigern der objektiven Sicherheit.

Und so kann ich nur meinen Kopf schütteln wenn ich in der NZZ den Artikel über die Videoüberwachung der ZVV Nachtbusse lese. Ich zitiere:

>> „Bis Ende des Sommers rüsten wir nun laufend noch die restlichen rund 60 Fahrzeuge aus“, sagte ZVV-Sprecherin Beatrice Henes am Montag zu einer Meldung von „Radio 24“. „Dank der Videoüberwachung konnten in der Pilotphase vereinzelt sogar Fälle von Vandalenakten gelöst werden“, so Henes.

Ausserdem sei das Sicherheitsgefühl bei den Fahrgästen wie auch bei den Chauffeuren grösser. Im Vergleich zu 2004 sind laut ZVV zudem die Vandalenakte leicht zurückgegangen. <<

Vereinzelt sogar? Sicherheitsgefühl? Leicht zurückgegangen?

Die ZVV behandelt ihre Kunden also lieber als kleine Kinder die es Tag und Nacht zu behüten gilt, nur um ein bisschen Sicherheitsgefühl zu gewinnen. Anstelle wirklich sinnvolle & wirksame Massnahmen zu ergreifen, installiert man einfach ein paar Kameras und glaubt damit alle Probleme gelöst zu haben.

Natürlich wird sich niemand gegen die komplette Überwachung wehren, es ist ja zu unserem Schutz. Uns so wird sich unser Protest nur gegen den Flughafen Zürich richten, weil dieser aus Sicherheitsgründen die Gebühren um einen Franken erhöht. Das Porte-Monnaie ist halt doch wichtiger als die eigene Privatsphäre.

6 Gedanken zu „Die ZVV und das Sicherheitsgefühl“

  1. Hey…nichts gegen die ZVV…die Kameras sind teils ja nicht mal so schlecht! In den S Bahnen gibt’s die ja auch schon, stell dir mal vor, du kommst um 3 Uhr morgens von bsw: Buggés Geb. Party zum Zürcher Bahnhof, hast den Zug um genau 4 Minuten verpasst..jaahaaa und musst dann noch 40 minuten heimfahrn..da bist du vielleicht dankbar für die lieben, kleinen Kugeln neben der Treppe, die dich auch schön bewachen. Naja wenigstens geben sie das Gefühl, sie würden dich bewachen ….

    Nör

  2. Du weisst aber schon dass dir da eigentlich niemand zusieht? Sondern nur eine Aufzeichnung läuft. Wenn du dann erschlagen auf dem Boden in einer Blutlache liegst, erst dann wird die Aufnahme hervorgekramt und mal nachgeguckt ob man sehen kann was gelaufen ist. Tolle Sicherheit…

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