Déjà Vu: Zwei Höhenflüge in Plaffeien und im Fieschertal

Die anstehenden Chorkonzerte, schlechtes Wetter in der Vergangenheit und ein entspanntes Pfingstweekend im Engadin verhindern leider im Moment das Abheben vom Boden.

Und so bleibt mir und meinen 113 Lesern nichts anderes übrig als sich in der Erinnerungen an längst vergangene Flüge zu wonnen. Also Google Earth installieren und los gehts:

Fiesch, 18. April 2007 (Blogbeitrag)
Plaffeien, 15. April 2007 (Blogbeitrag)

Evt. muss man auf die Links rechtsklicken und Speichern unter… wählen.

Die Flugdaten stammen aus dem ausgeliehenen Flytec 5020, im 1-Sekunden-Interval aufgezeichnet und mit einem Haufen grauenhafter Software ausgelesen & konvertiert.

Und jetzt wieder zurück zum Theorie büfflen, nächste Woche habe ich Prüfung und muss jetzt alle meine verdrängten Geographieunterrichtstunden zum Thema Klimatologie wieder hervorkramen.

Ostergästeflüge im Wallis

Meine eigene Flugschule führte über Ostern einen Grundkurs durch und begleitete keine Höhenflüge, deshalb sah ich mich nach Alternativen um. Und lud mich spontan bei meinem Arbeitskollegen Andreas ein um in seinem Heimatfluggebiet zu fliegen: Vom Kühboden unterhalb vom Eggishorn hinunter nach Fieschertal.

20070409_startplatz_kühboden.jpg

Ich fuhr am Ostersonntag morgen mit dem Zug so früh wie möglich rauf und wurde gleich darauf dem Klischee eines Berners gerecht: Zu spät am Briefing, zu langsam beim einpacken, als letzter oben und als letzter gestartet.

Über den ersten Flug möchte ich nicht reden: Holpriger Start, Flugmanöver mehr schlecht als recht (Doppelkreis war so schnell dass ich überschoss und zu pendeln begann, meine Acht danach glich mehr einer 11) und die Landung nicht eindeutig und daneben. Ich hinterliess schon mal einen schlechten ersten Eindruck beim Hansi, dem Fluglehrer vom Flyingcenter Oberwallis.

Ich war ziemlich erleichtert als der zweite Flug dafür extrem gut ging: Die Manöver waren noch etwas zu langsam, aber wenigstens in der richtigen Richtung. Und gelandet bin ich gerade mal drei Meter vom Zielpunkt. Entsprechend konnte ich den Flug auch besser geniessen, die über 1000m Höhendifferenz erlauben einen spektakulären Ausblick über die Gletscher, Berge und Täler vom Goms. Das tolle Osterwetter tat sein übriges. Ich wurde ziemlich neidisch auf meinen Kollegen der ein solches Fluggebiet genau vor der Haustüre hat. (In Bern können wir nicht mal vom Gurten fliegen ohne zuerst beim Flughafen Belp betteln zu gehen.)

20070408_landeplatz_fieschertal.jpg

Leider kamen am Mittag dann schon Wolken auf die gefährlich rauf zogen und so blieben die Flugschüler nach zwei Flügen am Boden und guckten schadenfreudig zu wie andere Piloten mit der heftigen Thermik zu kämpfen hatten. Wie schon einmal gesagt: Runter kommen sie nicht immer.

Nach einem kurzen Abstecher zur Osterparty nach Visperterminen (Dem geheimen Oberwalliser Partymekka) und einer kurzen Nacht gings am Ostermontag wieder rauf. Die Wettervorhersagen waren ausgezeichnet und so freuten wir uns auf einen weiteren wunderschönen Flugtag.

Der Wind auf dem Startplatz war etwas schwieriger als am Tag zuvor und so hatte ich mit zwei Startabbrüchen zu kämpfen. Eigentlich nicht weiter tragisch, aber das wieder-rauf-laufen im Schnee war wesentlich anstrengender als erwartet. Zum Glück schaffte ich es beim dritten Mal ziemlich souverän. Der Flug war ok, die Landung knapp an einem Baum vorbei ca. 20 Meter zu kurz. Schade, aber mit jedem Anflug gewinne ich an Erfahrung und kann die Höhe für das Landemanöver besser einschätzen. Und damit auch weniger oft im Schlamm lande als bei diesem Versuch.

Beim zweiten Flug startete ich auf Anhieb, legte wieder einen guten Flug und landete zu weit: Unerwartete Steigung im Anflug und etwas zu zögerliches Bremsen und ich landete schon wieder fast im Schlamm.

Das Wetter entwickelte sich schlechter als vorhergesagt und aufgrund der stärker werdenden Turbulenzen brach der Fluglehrer auch an diesem Tag die Schulung nach zwei Flügen ab. Noch den ganzen Tag konnten wir danach Schirme und Deltas am Himmel sehen die sich mühsam runter kämpfen mussten. Definitv keine Verhältnisse die man unerfahren erleben möchte.

Fazit nach zwei Tagen: 4 Flüge, exzellentes Essen (Eine 15-Gault-Millau-Punkte-Käseschnitte), Gastfreundlichkeit, haufenweise Sonne getankt und wieder mal echtes Walliserdeutsch gehört…

A propos Fazit: Ich habe am 9. März begonnen zu fliegen, jetzt am 9. April habe ich bereits 26 Höhenflüge hinter mir. Damit rückt das Ziel mein Brevet noch in diesem Jahr zu machen in realistische Nähe. Ich habe mich zumindest schon fast für die Theorieprüfung angemeldet…