Wer hat entschieden dass SAP jede Windows-Benutzerkonvention über den Haufen werfen darf?

Ich werde im Moment zu 8 Stunden SAP-Benutzung am Tag bei einem grösseren Bundesbetrieb gezwungen. Und bereits nach den ersten wenigen Minuten fühlte ich den abgrundtiefen Hass für dieses System in mir aufsteigen.

Dessen Entwickler müssen sich gesagt haben: Wir bieten ein Produkt an dass sonst niemand verkauft. Darum dürfen wir den Benutzern auch unsere eigenen Ansichten zur Benutzerführung aufdrücken. Wir wissen das besser.

Copy & Paste funktioniert nicht wie gewohnt, Markierungen werden atypisch überschrieben, die angezeigte Cursorposition stimmt nicht immer mit der logischen Position über, die Menus ausserhalb des Fokus werden durch redundante Textbalken ersetzt, die Menuinhalte sind ungewohnt, Bestätigungsknöpfe befinden sich in der Toolbar anstelle unter den Dialogen, irgendwie zusammenhörende Knöpfe (Ok, Speichern, Zurück, Aufwärts, Abbrechen) sind über die ganze Toolbar verstreut wenn sie nicht in der zweiten Toolbar zu finden sind  etc. etc. etc.

Die ganze Oberfläche mit ihrem 16-Farbenmodus (Davon sind 15 blau-grau) versprüht den Charme einer Windows 3.11-Applikation welche in den 80er Jahren gestorben ist.

Und das schlimmste: Die Arroganz von SAP gegenüber den Benutzern färbt auf die SAP-Implementierer in den Betrieben ab. Kein Gespür für saubere Benutzerführung, keinen Sinn für die eigentlichen Aufgaben der Applikationen, nur ein stupides Abbilden von Geschäftsprozessen. Corporate IT at its worst.

Mein definitives Karriereziel: Nie und nimmer als SAP-Berater/Entwickler/Anwender zu enden.

Song zum Thema: Tricky – Black Steel