Meine persönliche Mobilitätsstatistik 2022-2023

Kollege Habi wertet jedes Jahr aus, wo er war. Ich habe dieses Jahr ausgewertet, wie ich dort hingekommen bin.

Irgendwie bin ich auf eine Studie des Institut für Verkehrsplanung an der ETH Zürich gestossen, bei welcher eine Smartphone-App namens Catch My Day die Verwendung von Verkehrsmitteln einer Person erkannt und aufgezeichnet werden.

Screenshot der Statistik aus der App "Catch My Day"

Eigentlich möchte ich ja nicht, dass irgendwelche Apps meinen Standort aufzeichnen, aber die Daten haben mich interessiert und ich habe Vertrauen in die dazugehörige Datenschutzerklärung.

Und so habe ich vom Oktober 2022 bis September 2023 mein Mobilitätsverhalten getrackt und jetzt für mich in einer kleinen Statistik zusammengestellt.

Kontext

  • Ich habe die App konstant laufen lassen und falsche Verkehrsmittel soweit ich sehen konnte korrigiert. In meiner Auswertung habe ich ¨ähnliche Verkehrsmittel zusammengefasst („S-Bahn“, „Regionalzug“ etc. zu „Zug“).
  • Ausnahme: Eine Woche Deutschlandferien im Juli 2022. Ansonsten war ich nicht im Ausland in der erfassten Zeit.
  • Die Statistik deckt eine Zeit ab mit 80% Homeoffice und jeweils einem Tag im Büro.
  • Alltagshauptverkehrsmittel ist für mich mein Velo. Das E-Bike kommt beim Kindertransport mit Anhänger zum Einsatz. Autofahren ist üblicherweise mit Mobility Carsharing, teilweise mit privat geliehenen Fahrzeugen.
  • Das Aareschwimmen wird leider nicht aufgeschlüsselt und geht unter „Fussweg“.

Auswertung

Statistik über mein Mobilitätsverhalten

(Keine Ahnung was die 5km mit dem Wasserfahrzeug waren…)

Äh, und das war es schon mit Statistiken. Leider hat die App keinen leichten Datenexport ermöglicht. Interessant wären z.B. die durchschnittlich Distanz pro Benutzung des Verkehrsmittels gewesen.

Investitionen in die persönliche Veloinfrastruktur

Als tägliches Fortbewegungsmittel investiere ich zunehmend sorgfältiger in mein Velo. Nach meiner Erleuchtung beim Kauf einer Velotasche habe ich ein paar zusätzliche Akquisitionen gemacht, welche sich meiner Meinung nach gelohnt haben:

  • 2018 gab es ein neues Velo: CUBE Travel SL. Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis, Markenkomponenten, dank Riehmenantrieb, Scheibenbremsen, Nabendynamo, Nabenschaltung wartungsarm und allwettertauglich. Einzig die 8-Gang-Schaltung ist etwas knapp. Und den Gepäckträger habe ich durch einen ordentlichen Pletscher ersetzt.
  • Die allgegenwärtigen Gummigriffe kann ich immer weniger ausstehen. Deshalb habe ich mir die Luxusvariante geleistet und bin absolut glücklich damit: Egon GP1 Ledergriffe.
  • Gamaschen. Nie wieder nasse Füsse.
  • Schlauchschal. Unerwartet praktisch.
  • Leuchtweste für die dunklen Monate.
  • Velohelm Casco Active 2. Nie wieder billige Helme. Der nächste wird mit MIPS sein.
  • Jahresabo Velostation Bern. Ein unterstützungswürdiges Projekt plus die Abkürzung zu den Geleisen in der Station Milchgässli im Bahnhof Bern ist äusserst praktisch.

Happy riding.

Kurzkritik: Velotasche

Velotasche

Eine der besten Investitionen im Jahr 2017 war eine Velotasche. Marke und Ausführung ist egal, Hauptsache ich trage keine beengenden Rucksäcke oder umständlichen Umhängetaschen mehr mit mir rum. Ein unerwartetes Gefühl von Freiheit stellt sich ein.

Nie mehr ohne.

(Habe mir sogar extra einen Gepäckträger montieren lassen…)

Velo 2.0 aufgetaucht

Im wahrsten Sinne des Wortes.

Vor kurzem fand ich an meinem Velo 2.0, welches mir im Oktober 2008 gestohlen wurde. Unverschlossen, mit abgeblättertem Lack, rostiger Kette und fehlender Vignette, stand es plötzlich vor mir.

Gewissenhaft wie ich bin, telefonierte ich mit Polizei und Versicherung um das weitere Vorgehen abzusprechen. Allerdings hat mich der Aufwand in diesem Moment abgeschreckt. Kombiniert mit dem schlechten Zustand des Velos, entschloss ich mich in diesem Moment, es stehen zu lassen.

Einmal darüber geschlafen, habe ich meine Einstellung bereut: Nein, ich hatte zu viele Umtriebe in der Vergangenheit und will das Ding zurück, egal wie es aussieht.

Leider stand es nicht mehr dort. Pech, dachte ich, und ging meines Weges.

Eine Woche später bekomme ich einen Anruf der Kantonspolizei Bern (Welcher mich im ersten Moment nervös überlegen lässt, was ich wohl wieder derart verpennt haben könnte, dass die Polizei involviert wurde): Die Feuerwehr hat mein Velo 2.0 aus einem Bach gefischt und der Polizei übergeben, welche über die Rahmennummer und der Diebstahlsanzeige mich ausfindig machen konnte. Schnell war die Sache mit der Versicherung geklärt – sie hat kein Interesse an einem alten, rostigen Velo – und ich bin wieder im Besitz meines Velos 2.0.

Ein Besuch beim Velomech um die Ecke liess mich die anfallenden Arbeiten in etwa abschätzen: Die gebrochene Gabelstange muss ersetzt, die Bremsklötze ausgewechselt, neue Beleuchtung montiert und der Sattel repariert werden. Die Kette hatte zwei Jahre lang kein Öl gesehen. Dank der vielen Reparaturen an meinem Billig-Velo 3.0 hatte ich genügend Erfahrungen gesammelt (Und auch etwas Freude daran): Bis auf die Gabelstange konnte ich alle Defekte in wenigen Stunden Arbeit selbst beheben.

Möge mir mein Velo 2.1 lange erhalten bleiben.

Verbrechen #4 an meinem Velo

Ich bin etwas verwirrt: Als ich heute Abend zu meinem Velo, abgestellt beim Bahnhof Bern, zurückkehre, finde ich es auf den ersten Blick nicht. Auf den zweiten Blick steht es dort, wo ich es 6 Stunden zuvor platziert habe. Nur mein auffälliger kleiner Windsack hängt nicht mehr am Sattel, sondern ist feinsäuberlich auf dem Gepäckträger eingeklemmt.

Ein Stirnrunzeln später fällt mir auf, dass es sich beim besagten Sattel nicht um den meinen handelt. Irgendjemand hat mir meinen Sattel geklaut, den Windsack abgenommen und einen anderen Sattel eingesetzt. Der Sattelstangendurchmesser ist korrekt, er hält.

Was mich aber völlig perplex macht: Der ’neue‘ Sattel ist von gleicher Qualität und Komfort wie mein altes Model. Es lässt sich kein Sinn an diesem Delikt erkennen.

Ich radelte konfus von dannen.

Profisport ist unsportlich

Beim Velofahren wird gedopt, bei Fussball & Eishockey wird randaliert und betrogen, beim Segeln dominieren die Anwälte, das Skifahren ist abstrakt (Die zehn Erstplatzierten innerhalb einer Sekunde? Wie soll man das noch auffassen können?), die Formel-Eins ist technokratisiert, beim Tennis gewinnen immer die gleichen (Bis sie den Drogen verfallen)…

Profisport hat nichts mehr mit Sport zu tun.

Velo++

Chronologie eines „Velodiebstahls“:

  • Samstag/Sonntag: Jemand stiehlt mein Velo vor dem Haus weg. Schon wieder.
  • Sonntag Abend: Ich bemerke den Diebstahl und ärgere mich.
  • Dienstag Mittag: Ich erstatte Anzeige bei der Polizei. Eine Formalität welche von der Versicherung gefordert wird.
  • Dienstag Nachmittag: Ich melde den Diebstahl bei der Versicherung. Sie bietet mir dasselbe Velo-Modell als Ersatz oder die Auszahlung an. Ich wähle die Auszahlung.
  • Donnerstag Morgen: Das Geld trifft 48 Stunden später auf meinem Konto ein.
  • Donnerstag Mittag: Blogleser und Kollega Z. findet beim Joggen im Quartier mein Velo wieder. Es befindet sich unweit von meinem Haus entfernt, mit meinem Schloss verschlossen und praktisch unbeschädigt auf der Kasernenwiese.
  • Donnerstag Abend: Ich melde der Polizei den Fund. Eine Patrouille nimmt die Details auf. Weil aber die Versicherung bereits bezahlt hat, gehört das Velo juristisch nicht mehr mir. Der Fahrzeugsammeldienst der Polizei wird es am nächsten Tag mitnehmen.
  • Freitag Morgen: Die Versicherung wurde von der Polizei informiert und kontaktiert mich. Ich erkläre dass ich das Velo zurückkaufe.
  • Freitag ganzer Tag: In zig Telefonaten überzeuge ich die Polizei, dass die Angelegenheit erledigt sei, das Velo aus dem europäischen Velofandungsdienst revoziert wird und der Sammeldienst nicht zu kommen braucht.
  • Freitag Abend: Ich hatte Erfolg damit und nehme mein Velo zu mir zurück

Was mein Velo dort genau machte, weiss ich nicht. Ich habe keine Ahnung wie es dort hin gekommen ist.

Fazit der ganze Angelegenheit: Ich habe gelernt, dass meine Versicherung mir schon fast zu schnell und effizient ist, dass sie auch unkompliziert sein kann und dass es das Wort revozieren gibt. Alles in allem keine schlechte Erfahrung, auch wenn es mich einige Stunden Aufwand und Umstände gekostet hat.