‚Berner Bär‘ loswerden

Keinen Berner Bär bitte

Früher stand auf dem Berner Bär noch „Berns grösste Gratiszeitung – 2 SFr.“. Jetzt nicht mehr, darum ignorieren sie auch seit geraumer Zeit die „Bitte keine Gratiszeitungen“-Kleber an den Briefkästen.

Auf mein verärgertes Mail an die Redaktion und den Versand erhielt ich bereits nach zwei Tagen postwendend die Antwort: „Ja, wir ignorieren die Schilder, wer den Berner Bär nicht will, muss seinen Briefkasten mit einem schwarzen Punkt markieren.“

Netterweise legten sie einen solchen Punkt als Aufkleber gleich bei. Und siehe da, seither ist Ruhe im Briefkasten.

Mund-Zu-Mund vs. Plakat-Propaganda (Múm – Go Go Smear The Poison Ivy)

Auf dem Weg zum heutigen BLGMDYBRN fuhr ich an einem Plakat vorbei das für den kommenden Donnerstag ein Konzert der isländischen Band Múm im Fri-Son ankündigte.

Toll, dachte ich mir, gute Musik und eine oder zwei Ideen für Blogpostings: Noch nie zuvor hat mich ein Plakat bewusst zu einer Konsumationsentscheidung bewogen. Klassische Werbemodelle scheinen noch immer zu funktionieren. (Die zweite Idee für ein Blogposting: Wurden uns nicht schon lange intelligente Agenten versprochen die uns auf solche Veranstaltungen aufmerksam machen sollten?)

Freudig erzählte ich von meiner Entdeckung den anwesenden Bloggern. Und wurde von Kusito schon etwas gedämpft: Er habe bei 78s gelesen dass das neue Album schlecht wegkommt.

Kaum wieder zu Hause angekommen höre ich mir das neue Album Go Go Smear The Poison Ivy im iTunes Music Store an und bin tatsächlich enttäuscht. Im Rahmen der längst überfälligen Weiterentwicklung der Band haben sie leider genau jene Elemente ihrer Musik über Bord geworfen, welche mir besonders gefallen haben. Die leichte, flüsternde Stimmung, das lockere Dahinklingen.

Und so kommt gegen die Kombination von Mund-Zu-Mund-Propaganda, Internetkritiken und einfachem Zugang zu 30s-Clips die klassische Plakatwerbung einfach nicht an. Nächsten Donnerstag werde ich mich in meine Lounge setzen und mir die ersten zwei Alben von Múm in Ruhe und Frieden zu Gemüte führen.

Video zum Wochenende: Gewalt in Computerspielwerbung

Infamy zeigt XBox 360-Werbeclips welche wegen ihres “gewaltverherrlichenden“ Inhaltes nicht ausgestrahlt werden. (Seattle Pi berichtet.)

Als jahrelanger Konsument von blutigsten Computerspielen und Besitzer einer absolut friedlichen Persönlichkeit weiss ich nicht was mich mehr amüsiert: Die Werbeclips selber oder die zu erwartenden Reaktionen besorgter “Jugendschützern“.

(Leider sind letztere auch immer schwieriger zu provozieren: So musste YB schon fast 3 Wochen auf einen empörten Leserbrief zur blasphemischen Glaube an YB-Kampagne warten.)

Marktforschung oder UBS-Werbung

Wer ruft denn so spät noch an? Es ist das Link Marktforschungsinstitut das eine “Umfrage“ zum Thema Bankenzufriedenheit bei Jugendlichen macht. Freundlich wie ich bin beantworte ich brav alles was der junge Herr gerne wissen möchte.

Spätestens nach 30 Sekunden artet das Gespräch aber zur UBS-Dauerwerbesendung aus: Sämtliche Fragen beziehen sich plötzlich auf die UBS-Werbekampagne, die offenbar im März dieses Jahres stattgefunden hat, und derart spurlos an mir vorbeigegangen ist, dass mir der Herr schon fast leid tat.

„Nö, noch nie gehört. Nähä, nichts gesehen…“

Und selbst wenn: Statistiken zu verfälschen macht Spass.