Sie hei d’Sunnä im Gsicht u Wind i de Haar…

Gleitschirmflieger sind professionelle Smalltalker: Es gibt schlichtwegs kein anderes Thema als Wetter, Wetter, Wetter… Und dieses war letztes Wochenende einhellig super: Sonne und Wind zum träumen.

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Am vergangenen Wochenende fuhren wir an den Neuenburgersee um dort in Mauborget zu fliegen. Traumhaftes Panorama (Welches leider auf dem Bild nicht so zur Geltung kommt.) Zum Glück tauchten wir schon früh am Samstag Morgen auf, der Startplatz ist offenbar extrem beliebt. Tatsächlich sah es am Mittag folgendermassen aus:

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Über 30 Gleitschirme und ein knappes Dutzend Deltaflieger tummelten sich auf der Wiese und hoben einer nach dem anderen ab. Etwas rechts vom Startplatz gab es angenehme Aufwinde und dorthin verzogen sich die Profis währenddem wir Schüler uns Richtung Landeplatz verzogen.

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Die 3 heutigen Flüge waren technisch wenig spektakulär, aber das warme Wetter machte alles irgendwie… leichter. Schöne Aussicht, man fliegt nicht komplett vermummt und eingepackt rum und fühlt sich noch einen Deut freier als zuvor.

(Ich habe mich prompt erkältet.)

Den dramatischsten Zwischenfall habe ich verpasst: Einer der Mitschüler hat es nicht geschafft in der Thermik zu drehen und fand sich plötzlich in Baumwipfelhöhe über dem Wald. Zum Landeplatz reichte es ihm nicht mehr, aber er befand sich zufälligerweise über einer Strasse und konnte so mitten im Berg landen. Unglaubliches Glück.

Am Sonntag fuhren wir ins Freiburgerland nach Plaffeien. Trotz des wunderschönen Tages gestern im Jura waren die Bisen-Prognosen etwas schlecht und wir entschieden uns aufs Gurli zu kraxeln.

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Und wurden dafür oben mit dieser Aussicht belohnt:

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Wow. Der Startplatz war ein bisschen steiler, holpriger und kürzer als die bisherigen, nicht ganz ungefährlich. Glücklicherweise lief alles gut, ein, zwei knifflige Startabbrüche inbegriffen, aber ich kam ohne Probleme weg.

Auch dieses Mal waren meine 3 Flüge wenig spektakulär, trotz der einmal mehr tollen Aussicht. Ich versuchte mich am Prüfungsprogramm und probierte das erste Mal meinen Beschleuniger aus (Eine Art Gaspedal welches ca. 10 km/h mehr an Geschwindigkeit herausholt auf Kosten erhöhtem Sinkens).

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Deshalb sass ich schon bald wieder am Boden und durfte warten: Zwar herschte viel Aufwind über dem Wald unter dem Startplatz, aber irgendwie traff ich die richtigen Zonen nicht bzw. war noch etwas zu früh dran. Alle die nach mir starteten kamen praktisch nicht mehr runter und brauchten sich gar nicht erst um die Thermikschläuche zu kümmern: Es ging einfach überall rauf. Ausser bei mir…

Fazit: Zwei Supertage und eine Erkältung, freue mich schon wieder auf die nächsten Flüge, ärgere mich dass ich jetzt gleich zwei Wochenenden ausgebucht bin und hoffe darum auf schlechtes Wetter.