iTunes zur Psychoanalyse

Um einen anderen Mensch kennen zu lernen kann man entweder mit ihm jahrelang quatschen oder etwas schneller einen kurzen Blick auf seine gesharten iTunes-Songs werfen. Gerade die standardmässige Playlist Meine Top 25 (Die 25 meistgespielten Songs) sind interessant.

Bei meiner jüngeren Schwester habe ich aber zusätzlich lustige Playlist-Namen entdeckt:

iTunes Playlists der Schwester

Sound zum Wochenende: Patent Ochsner ‚Podcast‘

Als Berner Kantonsangehöriger ist das Auswendiglernen von Patent Ochsner-Liedtexten praktisch obligatorisch. Das wird auch beim neuesten Album Liebi, Tod & Tüüfu nicht anders sein. (Welches übrigens herrlich zu diesen ersten tristen Herbsttagen passt.)

d schatte wärde länger
d zyt isch uf dr flucht
s isch meh verby aus no wird cho
dr summer schlycht dervo
& du ghörsch no sys echo

Auso, auf der Webseite der Band befinden sich neben der aktuellen Single (Vo hinger & vovor), Videoclips und Raritäten noch dieser witzige ‚Podcast‘: Ein Live-Mitschnitt von Büne Hubers Erklärung warum wir Männer es so hart haben… Das Intermezzo (12mb, 10 Minuten).

Ideal-Radio: Was mir gefällt.

Nach eigenen Angaben 300’000 Tracks sind in der Datenbank von Pandora gespeichert, zusammen mit Metainfos die eine detaillierte Empfehlung aufgrund der eigenen Bewertung zulässt.

Auf gut Deutsch: Pandora ist eine Radiostation die mit der Zeit nur Lieder bringt, die einem gefallen. Aber dabei über die eigene MP3-Sammlung hinaus gehen und so neue Entdeckungen erlaubt.

Hübsches funktionales Flash-Interface.

Aber ich kann mir nicht vorstellen dass das legal sein kann.

Update: Meine Vorlieben lassen sich unter der Björk Station hören.

Link zum Wochenende: Japanischer Pop

(iTunes muss installiert sein, eventuell muss man zuerst von Hand in den Japanischen Store wechseln.)

Apple hat diese Woche den iTunes Music Store Japan eröffnet. Dies erlaubt einen herrlichen Einblick in die Welt des Japanischen Pops via der J-Pop Top 100-Liste.

Ein Nebengedanke: Dank der dummen Copyright-Gesetze die sich die Musikindustrie selbst auferlegt haben, werden wir diese herrliche Musik kaum je kaufen. Direktimporte von Japanischen CDs kosten um die 60.- SFr. und der eigentlich kostengünstige Download wird effektiv verhindert.

Bootlegs der nächsten Generation

Zusammen mit mir haben letzten Montag mit 41’999 anderen Personen im Letzigrund in Zürich U2 angesehen. Ich weiss nicht ob offizielle Aufnahmen existieren, aber ich bin überzeugt dass es möglich wäre das ganze Konzert aus den 30-Sekunden-Filmschnippsel von den anwesenden Video-Handies zu rekonstruieren.

Quasi ein Community-Bootleg. Den Anfang macht dieses Leusample.

Après-Gurten-Gedanken über das Festival und Moblogging

Die zwei Tage Gurten sind überstanden, die körperlich anstrengenste Form von sozialer Pflichterfüllung (Hallo, lange nicht mehr gesehen, wie geht’s? Ja, ja, mir auch so. Also dann, vielleicht sieht man sich ja noch später…) ist erfüllt.

Anbei noch ein paar Gedanken zum Festival und zum Mobile Blogging das ich dort ausprobiert habe:

  • Handy-Kameras sind schrecklich. Mein T610 ist auch schon aus der letzten Generation, aber Zustände wie in Japan (3-Megapixel-Handies mit einigermassen akzeptabler Optik und Speicherkarten die den Digitalkamera-Markt zerstört haben) werden wir wohl erst in ein bis zwei Jahren haben.
  • Dementsprechend ist Mobile Blogging heute noch eher eine Unterhaltungs-Aktivität als dass ernsthafte Berichterstattung möglich ist. Zusätzlich fehlen entsprechende Applikationen auf den Geräten: Der Email-Client ist auf dem T610 eher lieblos und umständlich implementiert.
  • Mobile Blogging hat das Potential einen unabhängigen, persönlichen und intimen Einblick in eine Veranstaltung zu verschaffen
  • Moblogging tönt blöd.
  • Ich werde alt, alt, alt und kann mich nicht erinnern, wie ich früher ein ganzes Festival überstehen konnte. 2 Tage waren schon fast einen Tag zuviel
  • Bern ist schön. Gurten, daneben die Aare, Marzili, Sonne, Sommer…
  • Ein einzigartiger Moment war Sonntag Morgen, 09:15 auf dem Zeltplatz (Gewisse Leute waren zu jenem Zeitpunkt tatsächlich schon wach.): In ganz Bern fingen die Kirchen an, den Gottesdienst einzuläuten. Und man konnte jede einzelne Glocke der Region auf dem Gurten hören.
  • Ich habe Muskelkater.

Ah, Musik gab’s ja da auch noch. Bündner Hip-Hop, Berner Heimspiele, neues Deutsches Selbstverständnis und Englisches Lasershows, alles bunt zusammengewürfelt… Mir gefiel das was ich hörte. Und was mir nicht gefiel, na ja, dort hörte ich nicht hin.