Das Natel als Portemonnaie. Viel Glück.

Die Postfinance bereitet im Moment zusammen mit Unisys ein neues elektronische Bezahlsystem vor: Ein aufgeklebter Barcode identifiziert ein Natel gegenüber der Kasse, diese fordert noch einen PIN-Code vom Benutzer ein und sendet dann ein MMS mit einem Authentifizierungscode aufs Natel welcher dann wieder von der Kasse eingelesen wird und so direkt die Telefonrechnung oder alternativ ein Postkonto belastet.

Viiiiel Glück.

Das System ist unnötig kompliziert: Die PIN-Abfrage beispielsweise ist nicht notwendig. Sie dient zwar zur Verhinderung von Einkäufen wenn das Natel gestohlen wird, aber erfordert damit einen Schritt mehr vom Benutzer (Der sowieso grössere Probleme hat wenn ihm sein Hauptkommunikationsmittel abhanden kommt). Die aufwändige Bedienung, der lange Vorgang und eine zu erwartende schlechte Abdeckung in den Läden werden das System wohl kaum über den Verbreitungsgrad der heutigen Cash-Karten befördern. (Wobei das weniger technische Probleme als finanz-politische zur Ursache hatte.)

Ich glaube dass sich nur ein System wie Hong Kongs Octopus-Karte wirklich durchsetzen könnte: Diese kontaktlosen Geldkarten wurden zuerst im öffentlichen Verkehr obligatorisch und haben sich dann ganz natürlich in die Läden verbreitet. Der zugehörige Wikipedia-Artikel enthält viele weiter Informationen die auch für das Schweizer Projekt relevant sind.

Bis dahin wünsche ich der Postfinance & Unisys viel Spass mit ihren schönen aber zum Scheitern verurteilten Konzept und hoffe dass sich schon bald jemand mit einem neuen Projekt an den Start wagt.

Update: Hier ist noch die offizielle Pressemeldung der Postfinance. Wenigstens scheint sie sich ein paar starke Partner an Land gezogen zu haben.

Die arme Swisscom

Sie tun mir wirklich leid, die Ex-Monopolisten. Man lässt ihnen keine Chance. Symptomatisch sind die neuesten Pressereaktionen auf die angekündigte Vergünstigung der Natel-Tarife. Allen voran glänzt Symlink:

Zitat aus einem älteren Artikel als die Swisscom Druck auf die Internetverkehrspreise macht:

Was mich aber am meisten dabei stört, dass sich bis jetzt nicht mehr Leute darüber aufregen.

Und dann ein Zitat aus Swisscom mit Preisabschlag auf UMTS und Phonie:

Wenn mir die Bemerkung hier erlaubt sei: Das wurde verdammt Zeit, dass mal jemand den Vorstoss macht!

Und natürlich folgen in den Kommentaren schon diverse Theorien warum diese Preissenkung schlecht sei etc.

Auch lustig zu lesen sind die Kommentare im Heise Leserforum zu demselben Thema.

Meine Gedanken dazu: Das Angebot ist wirklich günstig und lohnt sich offenbar schon für Budget-Kunden relativ schnell. Das Problem mit den portierten Rufnummern (Natelnummern die mit 079 beginnen aber nicht im günstigeren Swisscom-Netz liegen) ist ein Problem zwischen Swisscom und den Partnern Orange udn Sunrise. Da die Interkonnektionsgebühren dank dem Druck der Swisscom sehr wahrscheinlich sinken werden, wird das schon bald nicht mehr so tragisch sein.

Good news indeed. Wenn ich mein Natel jetzt noch benutzen würde und ich es nicht mit meinem exzessiven Email-Verkehr immer mehr verdrängte, würde es mir sogar etwas nutzen.

Jetzt bist du da.

Bzw. ich.

Ich bin zurück aus einer intelektuell anstrengenden Woche Tessin.

Meine positiven Eindrücke: Von den 18 Personen die an der Erstellung eines Ausbildungskonzepts (Im Bereich christlicher Jugendarbeit) beteiligt waren und die zu einem grossen Teil sicher nicht Informatiker waren, waren 10 Personen Mac-Besitzer. Nur 2 Dells verirrten sich in unser Casa. Zusammen mit einem Airport Express der den Drucker und die Bandanlage in ein allumfassendes kabelloses Netzwerk einband, konnten wir die schöne neue Funkwelt geniessen.

Ich bin persönlich überrascht wie sehr sich Apple-Computer im Moment verbreiten. Tatsächlich scheinen viele Personen auch ausserhalb des universitären Bereichs bereit zu sein, beim Kauf eines neuen Geräts (Fast immer ein Laptop) den etwas höheren Preis für einen Mac zu investieren. Und sind meist recht begeistert.

(Und ich freue mich über meinen Tiger…)

Musik & Schadenfreude

Ein bisschen Schadenfreude muss sein: Die ewig jammernde Musikindustrie verbannt jegliche Innovation in die tiefe Nacht, bekämpft sich selber und zu guter Letzt stellt sich heraus dass sie auch noch ihre Alben kaufen muss um in die Charts zu gelangen.

Und zu guter Letzt werden sich immer mehr Konsumenten bewusst, wieviele Rechte sie haben.

Ja, MP3 runterladen ist in der Schweiz legal. Nur raufladen ist verboten. Hoffen wir dass das so bleibt.

Der iTunes Music Store soll ja auch bald kommen, munkelt man. (Optimistischen Gerüchten zu Folge Ende April).

Links zum Wochenende: Du bist schön beim Weltsprungtag am Essen

Keine Angst, ich werde am 19. Juli 2006 nochmals daran erinnern…

〈Gastrosuisse-Link via SwissBlog