Gedanken zum Abstimmungswochenende

Bin ich nur müde oder lassen die Verlierer nach? Die Rethorik der Unterlegenen entlockt mir kaum mehr ein Schmunzeln oder gar ein sarkastisches lautes Auflachen. Trotz der heutigen eindeutigen Resultaten.

Ein paar Sachen stossen mir jedoch (parteiunabhängig) mehr und mehr auf:

  • Kommentare welche mit Das Volk beginnen. Der/die Kommentator/in stellt sich damit intellektuell über Das Volk und wertet uns Stimmbürger/innen ab. Liebe Möchtegern-Übermenschen: Aus Schemen ausbrechen ist schwierig wenn eine persönliche Einstellung auf ein Ja oder Nein reduziert wird. (Beispiele beispielsweise im Newsnetz.)
  • Ebenfalls ärgern mich die Verlierer welche ihre Niederlage auf die gegnerische Inserate- und Plakatkampagne zurückführen. Glaubt ihr wirklich das wir, das Volk, unsere Meinungen mit ein paar wenigen langweiligen Sprüchen beeinflussen lassen? In einem Rahmen der ein Resultat signifikant zu verändern mag?
  • Und dann hinterlassen die Aussagen des Initiativkomitees der Unverjährbarkeitsinitiative bei mir ein unbehagliches Gefühl: >> Sie räumte ein, der Initiativtext sei nicht vollständig. <<
  • Wenn ich an der Verfassung bastle, würde ich wenigstens ansatzweise versuchen mich klar auszudrücken. Mir gelingt das in meinem Blog ja auch nicht immer, aber ein Initiativtext hat auch etwas mehr Konsequenzen.

Mein Profil bei smartvote.ch

Aufgefordert durch chm@bloxxs habe ich bei Smartvote.ch mein politisches Profil zu den Nationalratswahlen 2007 erstellt. Herausgekommen ist dies:

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Ich war ehrlich gesagt überrascht: Laut dem Profil bin ich wesentlich liberaler und weit weniger sozialer eingestellt als dass ich mich selber eingeschätzt hätte. Trotzdem bin ich der SP und den Grünen nach wie vor nahestehend, die CVP bleibt abgeschlagen in einiger Distanz. Von den restlichen Parteien ganz zu schweigen.

Trotz der vielen interessanten Statistiken und Visualisierung wird mir die Entscheidung schlussendlich doch nicht ganz abgenommen. Das einzige was ich weiss: Je weniger dumme Plakate ich von einer Partei sehen muss, desto sympathischer ist sie mir.

Langeweile im Abstimmungsstudio

Urs Leuthard und Claude Longchamp stehen sich aus Langweile die Beine in den Bauch; die Resultate waren schon lange zu erwarten und die Hochrechnungen und Trendanalysen sagen bereits seit Stunden dasselbe. Weder sind die Verlierer überrascht noch die Gewinner wirklich begeistert. Dementsprechend gleichgültig sind die Interviews. Der einzige Lichtblick bilden die CVP und die Kirchen die sich gegenseitig ein bisschen auf die Kappe geben.

Ich schalte enttäuscht ab, schliesse mein Zattoo-Fenster und flüchte in Richtung Sonne.