Gedanken zum Abstimmungswochenende

Bin ich nur müde oder lassen die Verlierer nach? Die Rethorik der Unterlegenen entlockt mir kaum mehr ein Schmunzeln oder gar ein sarkastisches lautes Auflachen. Trotz der heutigen eindeutigen Resultaten.

Ein paar Sachen stossen mir jedoch (parteiunabhängig) mehr und mehr auf:

  • Kommentare welche mit Das Volk beginnen. Der/die Kommentator/in stellt sich damit intellektuell über Das Volk und wertet uns Stimmbürger/innen ab. Liebe Möchtegern-Übermenschen: Aus Schemen ausbrechen ist schwierig wenn eine persönliche Einstellung auf ein Ja oder Nein reduziert wird. (Beispiele beispielsweise im Newsnetz.)
  • Ebenfalls ärgern mich die Verlierer welche ihre Niederlage auf die gegnerische Inserate- und Plakatkampagne zurückführen. Glaubt ihr wirklich das wir, das Volk, unsere Meinungen mit ein paar wenigen langweiligen Sprüchen beeinflussen lassen? In einem Rahmen der ein Resultat signifikant zu verändern mag?
  • Und dann hinterlassen die Aussagen des Initiativkomitees der Unverjährbarkeitsinitiative bei mir ein unbehagliches Gefühl: >> Sie räumte ein, der Initiativtext sei nicht vollständig. <<
  • Wenn ich an der Verfassung bastle, würde ich wenigstens ansatzweise versuchen mich klar auszudrücken. Mir gelingt das in meinem Blog ja auch nicht immer, aber ein Initiativtext hat auch etwas mehr Konsequenzen.

Der langweiligste Abstimmungssonntag seit langem

Was ist mit all den empörten Verlierern passiert, die die Schuld auf die Dummheit des Volkes und das niedrigere Plakatebudget schieben wollen? Wo sind all die Radikalen Linken, Rechten, Liberalen und Konservativen die mit Ernsthaftigkeit ihre haarsträubenden Weltanschauungen vertreten? Warum flossen am Sonntag Abend weder Tränen noch Champagner?

Es wurde sogar so langweilig dass die offizielle SF DRS-Berichterstattung einen Besuch in der eigenen Regie einlegte um die Zeit zu füllen.

Und der Blick auf hängige Volksinitiativen verspricht auch keine Besserung.

Sind wir denn jetzt plötzlich alle demokratisch eingestellt?