Kurzkritik: Neal Stephenson – Termination Shock

Im neuesten Roman Termination Shock läuft der Autor Neal Stephenson wieder auf kreativen Hochtouren: Spannende Ideen, neue Randgruppen, innovative Gadgets und althergebrachte Feuerwaffen, alles vor dem Hintergrund einer überhitzen Welt.

Gefiel mir wesentlich besser als sein letztes Werk. Mindestens einmal lesenswert.

Impfen aus Trotz

Manchmal wird mein tiefer Glaube an eine Welt, die immer & stetig besser wird, etwas gedämpft. Gerade in zwei Themenbereichen verspüre ich ein schwindendes Vertrauen in Wissenschaft und Experten.

Zum einen wird die Klimaerwärmungsdiskussion immer politischer und emotional geführt. Die wissenschaftliche Diskussion um die Erwärmung ist dabei längst geführt und ausser Frage gestellt. Nur über die Auslöser der Erwärmung wird noch debattiert. Allerdings ist die öffentliche Diskussion geprägt von einer Angst: Jedes Schuldeingeständnis der Menschheit würde eine Änderung an unserer Lebensgestaltung herbeizwingen: Weniger Mobilität, weniger Möglichkeiten, weniger Welt. Stur irren wir voran, stets dem Abgrund entgegen.

Und dann muss ich das lesen: Ein Nationalrat lässt sich von radikalen Impfgegnern volllabern und versucht nun auf politischem Wege wissenschaftliche Arbeiten zu diskreditieren.

Ich bin kein Mediziner, kein Biochemiker und kein Virologe. Also muss ich Vertrauen in die seriöse Vorgehensweise der involvierten Wissenschaftler haben. Fachkompetenz geht vor politischer Gesinnung.

So, und jetzt habe ich grosse Lust mir eine Schweinegrippe-Impfung zu besorgen. Nur um jeden einzelnen Hobby-wissenschaftlichen Impfgegner und Leserbriefschreiber zu ärgern.