Zwei Kopfhörer und 11 Rechnungen

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Das ging schnell.

Letzte Woche bemerkte ich dass meine iPhone-Kopfhörer nicht mehr richtig funktionierten. Natürlich suchte ich den Fehler zuerst bei meinen eigenen Ohren, fand aber schnell heraus dass es doch an den Kopfhörern lag.

Zeit einmal mehr den Apple Support in Anspruch zu nehmen. Bisher lies er mich noch nie im Stich. Und tatsächlich, auch dieses Mal klappte alles wie am Schnürchen:

Dienstag Nacht: Auf der Apple-Webseite den Online-Serviceassistenten gestartet, Seriennummer eingegeben und mich durchs Formular geklickt.

Mittwoch: Apple bestätigt, dass sie mir neue Kopfhörer schicken.

Donnerstag: Die Kopfhörer liegen im Briefkasten. Zusammen mit der Aufforderung, das defekte Paar per Kurier zurückzuschicken.

Freitag, 13:00: Ich rufe UPS an und melde, dass ich eine kostenfreie Rücksendung habe.

Freitag: 15:30: Der Kurier taucht im Geschäft auf und nimmt das Couvert entgegen. Fertig.

Wow. Wenn nur alle Dienstleister so schnell wären. Und mein Glaube an Kurierdienste ist auch wiederhergestellt: In der Vergangenheit hatten sie meine Geduld jedes Mal strapaziert.

Zwei Absurditäten hat die ganze Geschichte: Die ‚Proforma Invoice‘, d.h. die Rechnung welche ich zu bezahlen hätte, wenn ich die Rücksendung nicht innerhalb von 10 Tagen gemacht hätte, lag in 11-facher Ausführung der Lieferung bei. Das ist etwas viel, tatsächliche wollte der Kurier nur 3 unterschriebene Rechnungen zurück.

Zweiter Punkt: Für ein paar Kopfhörer, welche einen Materialwert von ca. 15.- SFr. haben und welche kaum repariert, sondern nach der Rücksendung sicher sofort weggeworfen werden, zahlt Apple zweimal eine Kurierfahrt. Das tönt für mich verdächtig nach fixen Geschäftsprozessen, welche unbedingt Missbrauch verhindern wollen, egal zu welchem Preis.

(Und eigentlich noch absurder ist, dass ich diesen Prozess überhaupt initiert habe: Ich habe mir vor kurzem Sennheiser MM 50 bestellt.)

Der Post die Arbeit abnehmen

Schon wieder ein Packet durch die Lappen: Am Samstag ging ich 10 Minuten zu früh aus dem Haus und verpasste knapp den Kourier mit meinem Leoparden. Wenigstens ist TNT so flexibel mir die Wildkatze ins Büro zu liefern. (Update: Hat nicht geklappt.)

Nicht so die Post. Ich bin überzeugt dass ich gelegentlich sogar bei mir zu Hause im 5. Stock verweilte als der Pöstler unten zu klingeln glaubte und dann nur eine Notiz im Briefkasten hinterliess. Und ich einen Tag warten musste um das heissersehnte Packet endlich in meine Arme zu schliessen.

Jetzt macht mit ein Kollege auf einen Service aufmerksam: Anstatt dass die Post versucht Packete auszutragen, kann ich alternativ ein temporäres gratis Postfach in gewissen Poststellen einrichten lassen und bekomme eine SMS oder eine Mail wenn das Packet dort zu finden ist. Das ganze nennt sich Pick Post, ist nicht ganz neu, aber ganz nett. Nur habe ich noch keine Bestätiguns-SMS oder Mail erhalten. Was mich schon wieder misstrauisch stimmt.

Rasanter Apple-Service und elende Kuriere

Ich bin beeindruckt: Am Sonntag habe ich das Supportformular wegen meiner defekten iPod-Ohrhörern ausgefüllt (Die sind dem aktuellen Schweizer Klima einfach nicht gewachsen) und bereits am Dienstag waren sie da.

Naja, fast. Einmal mehr fand der Kurierdienst mein Haus nicht. Ob die Map.Search.Ch nicht kennen?

Das ist nicht das erste Mal dass einer der grossen Anbieter bei mir versagt. Gewiss, das Haus hier in Konolfingen ist etwas hinter einer Kirche versteckt, aber auch schon früher inmitten der Stadt Lausanne durfte ich regelmässig Kuriere zu meiner Wohnung lotsen.

Ich bin etwas verwirrt: Habe ich nur Pech oder sind diese Dienste so auf Geschäftslieferungen ausgerichtet dass sie von Privatkunden vollkommen überfordert werden?