Wie schnell werden Velos in Städten gestohlen? Illustriert unter Velojagd.ch.
Fazit: Schliess dein Velo immer ab, auch im ruhigen Villenquartier…
Wie schnell werden Velos in Städten gestohlen? Illustriert unter Velojagd.ch.
Fazit: Schliess dein Velo immer ab, auch im ruhigen Villenquartier…
…der Polizei
Bei brütender Hitze sitzen sie im Moment gelangweilt zu Dutzenden in Mannschaftswagen unten im Marzili, währenddem oben ein paar wenige ihrer Kollegen die kleine Schanze räumen. Ohne Gegenwehr.
…den Besetzern
In wunderbarster Berner Manier hat sich niemand wirklich an der Besetzung gestört. Die Sans-Papiers scheinen sich bereits zu perfekten Schweizern assimiliert zu haben: Keine Lärmklagen, die Wiese ist sauber hinterlassen, keine Störung des Verkehrs… Irgendwie alles nett und lieb und belanglos.
Die hätten besser das Marzili besetzt, das hätte Reaktionen gegeben!
Chronologie eines „Velodiebstahls“:
Was mein Velo dort genau machte, weiss ich nicht. Ich habe keine Ahnung wie es dort hin gekommen ist.
Fazit der ganze Angelegenheit: Ich habe gelernt, dass meine Versicherung mir schon fast zu schnell und effizient ist, dass sie auch unkompliziert sein kann und dass es das Wort revozieren gibt. Alles in allem keine schlechte Erfahrung, auch wenn es mich einige Stunden Aufwand und Umstände gekostet hat.
Seufz. Es hat mir gefallen, mein schönes Cresta. Ziemlich genau ein Jahr diente es als Ersatz für mein altes Cresta-Bike, das ich zuvor fast ein Jahrzehnt gefahren hatte. Und nun ist es wieder soweit: Wieder am selben Ort, wieder mein Velo obwohl noch drei weitere zu Auswahl standen. Und dieses Mal wäre es sogar abgeschlossen gewesen.
Die obligatorische Meldung bei der Polizei wird schon zur Routine: Auf dem gleichen Posten bei der gleichen Beamtin im gleichen Büro.
Sie erzählte mir dass steigende Diebstahlraten nicht nur bei Velos vor der Weihnachtszeit üblich seien. Zusammen mit der Frühlingdiebstahlwelle sind das offenbar die zwei Jahreszeiten in denen am meisten Delikte begangen werden. „Man stiehlt sich seine Weihnachtsgeschenke.“ meinte sie traurig.
Optimistisch dass auch meine Versicherung gleich unkompliziert wie letztes Jahr verfahren würde, rief ich am nächsten Tag bei der AXA Winterthur-Hotline an. Und wurde prompt enttäuscht.
Beim ersten Velo konnte ich mit Hilfe von Reperaturquittungen belegen dass es sich trotz seiner 10 Jahren in gutem Zustand befand. Mir wurde der Neupreis abzüglich dem Selbstbehalt ausgezahlt.
Dieses Jahr allerdings wird nicht mit dem Neupreis gerechnet, sondern mit dem Preis eines gleichwertigen Modells. Perfiderweise bezieht sich dieser Preis aber nicht auf den Katalogspreis, sondern auf einen tieferen Wert den die AXA Winterthur mit ihrem Velohandelspartner ausgemacht haben. Mein letztjähriges 1000.–Velo ist ihrer Ansicht nach dadurch nur noch 800.- SFr. wert. Wenn ich zusätzlich die 200.- SFr. Selbstbehalt abziehe, erhalte ich noch mickrige 600.- SFr. ausbezahlt.
Alternativ darf ich mich im Webshop für ein marginal schönes blau-oranges-Tour De Suisse-Bike entscheiden, welches ich nicht einmal in Wirklichkeit ansehen darf bevor ich es kaufe.
Seufz. Zuerst mochte ich mich gar nicht wirklich über den Diebstahl ärgern, aber die unkooperative Haltung der Versicherung hat mir doch die Laune etwas verdorben. Und für eine ellenlange Suche nach einem ähnlich attraktiven Velo wie ich sie zuvor besass, bleibt mir auch keine Zeit. Ich habe keine Lust mich jeden Tag in die vollen Schlechtwetter-Trams und -Busse zu zwängen und will endlich wieder durch die Strassen flitzen…
(Einzige Satisfikation: Blogeinträge wie dieser tauchen tendenziell hoch in den Google-Resultaten auf wenn jemand in Zukunft nach ‚AXA Winterthur‘ sucht.)