Google Street View: Mich hat’s nicht erwischt…

…und dabei habe ich extra gewunken.

Wenigstens sind meine Geschäftsreben bei strahlend schönem Wetter perfekt in Szene gesetzt:


Größere Kartenansicht

Lustig finde ich die widersprüchliche Reaktion der klassischen Medien: Google Street View ist eine spektakuläre Technologie viele der Benutzer sofort begeister. Aber offenbar herrscht der Konsensus vor, dass man die Aufnahmen irgendwie bedrohlich für die eigene Privatsphäre finden soll. Jetzt versuchen Journalisten verkrampft einen Fall zu konstruieren welcher eine konkrete Gefahr aufzeigt. Und scheitert: Besonders lustig ist der Artikel Auch Für Einbrecher Eine Hilfe in der die Berner Kantonspolizei sagt (Ich zitiere im übertragenen Sinn): Naja, könnte schon sein, aber ein Einbrecher kann auch ohne Street View sich die Sache vor Ort ansehen.

Derweil werden so lange Passanten interviewt bis sie jemanden finden der Nein sagt.

Und nach aller Kritik fordern sie die Leser auf, doch originelle Bilder einzuschicken, welche sie dann freudig veröffentlichen.

Damit kein Missverständnis aufkommt: Ich halte die Wahrung der Privatsphäre und der Datenschutz für enorm wichtig. Das Argument Ich habe nichts zu verbergen ist ungültig. Aber ich fühle mich nicht bedroht von monatealten Momentaufnahmen von öffentlichen Plätzen auf denen ich vielleicht zu sehen bin. Ich sagte es bereits in meinem ersten Artikel über Street View: Die Nützlichkeit von Google Street View überwiegt über das Vorhandensein eines schwammigen undefinierten Missbrauchspotential.

Die persönliche allgegenwärtige Datenbank

Am gestrigen BLGMNDYBRN hatte ich eine kurze Konversation mit Roger über den tollen GMail Mobile Client, einer kleinen Java-Applikation fürs Natel mit der man einfach, unkompliziert und extrem schnell auf sein Google Mailkonto zugreifen kann.

Was Roger bewusst macht und ich mir eher unbewusst angeeignet habe, ist der Prozess des Sich-Selber-Mails-Schicken: Informationen die ich gerne überall zur Verfügung habe schicke ich mir selber in meinen Briefkasten. Da man in GMail über knapp 3 Gigabyte Speicherkapazität verfügt und nie etwas zu löschen braucht, kann ich mit Hilfe der bewährten Googlesuche immer auf meine persönliche und passwortgeschützte Datenbank zugreifen. Sei es vom Natel aus via der obengenannten Applikation oder von einem beliebigen PC via Webmail, wobei ich in letzterem Falle noch zusätzlich Zugriff zu allen Dateien & Dokumenten habe welche ich in meinen Mails gespeichert habe.

Endlich unbeschränkter Zugang zu all meinen Daten. Das ist der Segen und zugleich der Fluch der allwissenden Datenkrake Google. Ich mag dessen Services nicht missen und bin durchaus bereit bezüglich meiner Privatsphäre dadurch Kompromisse einzugehen. Welcher Kompromiss der Tropfen sein wird der das Fass zur kompletten Transparenz verführt, weiss ich auch nicht.