Das Ende der SMS (Und Threema)

Notifikationen nach den Ferien

In unseren zwei Ferienwochen habe ich auf mein iPhone grösstenteils verzichtet. Nach der Rückkehr ins heimische Datennetz ergab sich folgendes Bild:

  • 58 Mails
  • 87 WhatsApp-Nachrichten
  • 65 Slack-Notifikationen
  • 1 SMS (Eine Roamingmeldung von einem obskuren Telecom-Dienst)

Fazit: SMS ist tot. Und die verschlüsselte Alternative Threema konnte sich gegen den übermächtigen Netzwerkeffekt von WhatsApp leider auch nicht behaupten.

MMS-Nutzung heute

Auch die neue Version des Apple iPhone kann keine MMS versenden. Als einziges modernes Mobiltelefon seiner Klasse steht es alleine ohne diese Fähigkeit da, verfügt dafür aber über reichhaltige Email-Möglichkeiten. Wie damals als Apple die Diskettenlaufwerke als erstes abgeschafft hatte frage ich mich ob diese Entscheidung mutig oder verfrüht ist.

Aktuelle und konkrete Zahlen zur aktuellen MMS-Nutzung im Vergleich zu dessen populären Vorgänger SMS konnte ich keine finden. ZDNet UK berichtete 2006 dass MMS damals noch wenige Fans hatte und verweist auf einen Bericht von JupiterResearch welcher auf mehr Internetnutzung auf Mobiltelefonen hofft.

Bei Activemobile.ch hingegen sind Zahlen von Silvester 2007 zu finden, auch hier schlüsseln nur wenige Mobiltelefonieunternehmen ihre Werte nach SMS und MMS auf: Orange spricht von 24 Millionen SMS gegenüber 930’000 MMS (Faktor 1:25). Aus Österreich kommen wiederum nur konkrete Zahlen zu SMS, bei MMS wird nur über Zunahmen gesprochen.

Und dann fand ich noch diese Aussage aus einer internen Mitteilung eines grösseren Schweizer Telekommunikationsunternehmens:

Seit Juni 2007 können 3’333’333 Kunden von ********* MMS senden und empfangen. Eine beeindruckende Zahl, wenn man bedenkt, dass Endgeräte erst seit vier Jahren MMS-fähig sind. Wer den Dienst regelmässig nutzt, verschickt durchschnittlich vier MMS pro Monat. Am häufigsten wird MMS an „speziellen“ Tagen genutzt; so weisen Weihnachten, Silvester und der Valentinstag die höchsten Nutzungszahlen auf.

Etwas kryptisch, die Übersetzung lautet: Die wenigen welche MMS intensiv nutzen, verschicken im Durchschnitt 4 Nachrichten pro Monat. Die Zahlen der Feiertage oben sind Ausnahmen.

Kein Vergleich zu den Dutzenden von SMS die jüngere Nutzer täglich in die Welt verschicken. Und es deckt sich mit meinen persönlichen Beobachtung dass ich MMS auch nur im absoluten Ausnahmefall benutze. Zu gross sind Kosten, zu kompliziert das Format, zu klein die Bilder und zu unsicher die Darstellung auf dem Zielgerät.

Die Zukunft von MMS sieht ebenfalls nicht rosig aus: Jetzt wo langsam die Datennutzung billiger und billiger würde, wird die Technologie nicht nur von Email überholt. Laut 160characters.org verschiebt sich das Föteli-Verschicken langsam aber sicher direkt in die Webapplikationen von Sozialen Netzen.

Leb wohl MMS, wir haben dich kaum gekannt und werden dich nicht vermissen. Grüss EMS & WAP von uns.

Mit High-Tech an den Grand Prix Bern

Morgen ist es soweit, der 26. Grand Prix von Bern findet statt und ich nehme zum ersten Mal auch daran Teil. Ich freue mich bereits extrem denn nach jahrelanger sportlichen Lethargie habe ich mich endlich aufgemacht und werde mit 16’000 weiteren Personen die 16 Kilometer quer durch Bern sekkeln. Das selbstgesteckte Ziel einer Laufzeit von unter 1h 30min werde ich wohl erreichen, das Wettrennen mit meinem Bruder fällt aufgrund seiner Grippe leider aus.

Imposant sind die technischen Features des Laufes: Am Start wird man mit RFID-Chip exakt und individuell getimt, unterwegs sorgen Foto- und Videokameras für Kontrolle und Souvenirs und am Schluss wartet bereits die SMS mit der Einlaufzeit. Ah ja, die Strecke gibt’s natürlich als Google Earth-Link auf der Webseite vom GP.

Ich habe sogar ein Spielzeug mehr dabei: Das Nike+ Sport Kit für den Apple iPod misst dank einem Beschleunigungssensor am Fuss meine eigene Geschwindigkeit und bereitet sie am Schluss wunderschön grafisch auf. Das kleine und billige Sensorpaket (40.- SFr.) ist vollgepackt mit Features, unterwegs wird der zwingend notwendige iPod Nano sogar zur Ansage der Laufdaten (Zeit, Strecke, Geschwindigkeit und verbrannte Kalorien) benutzt. Damit machte das Training extrem viel mehr Spass, jede Leistung wird dokumentiert. Ich werde am Sonntag hier meine GP-Leistung publizieren, im Moment kann ich nur auf Rouges Beispiel verweisen.

Wearable Computing ist hier. Und ich werde es morgen mit der Startnummer #16570 mit mir rumtragen. Mal sehen wie weit ich komme…