Krankenkassenwechsel-Tipps für Familien

Zum alljährlichen Krankenkassenwechsel-Ritual gibt es genügend gute Anleitungen, z.B. bei Watson. Allerdings gibt es einige spezifische Tipps für Familien, welche ich hier zusammenfasse. Diese Tipps betreffen ausschliesslich die Grundversicherung, nicht Zusatzversicherungen.

  • Den offiziellen Krankenkassenrechner Priminfo des BAGs verwenden1.
  • Alle Kinder eingeben. Viele Kassen geben Rabatte bei mehreren Kindern.
  • Kinder brauchen grundsätzlich nicht bei der gleichen Kasse versichert zu sein wie die Eltern.
  • Deshalb zwei Berechnungen machen: Eine nur für die Eltern, danach eine nur für die Kinder.
  • Aber Vorsicht: Die Kindertarife auf Priminfo sind teilweise nur gültig, wenn mindestens ein Elternteil bei dieser Kasse ist. Leider weist der Rechner dies nicht aus und zeigt immer den vergünstigten Kindertarif. Bevor eine neue separate Kasse für die Eltern ausgewählt wird, dies vorher abklären.

Gerade der letzte Punkt führt bei unserer Familie (2 Erwachsene, 3 Kinder, Kanton Bern, Prämienregion 1) dazu, dass wir im letzten Jahr ein Elternteil bei der günstigsten Kasse hatten, das andere Elternteil zusammen mit den Kindern bei einer etwas teureren. Mit den Kinderrabatten kam das insgesamt günstiger als beide Erwachsenen bei der günstigsten Kasse.

  1. Halber Disclaimer: Bis vor einigen Jahren gehörte ich zu den externen Entwickler von Priminfo. ↩︎

Velo++

Chronologie eines „Velodiebstahls“:

  • Samstag/Sonntag: Jemand stiehlt mein Velo vor dem Haus weg. Schon wieder.
  • Sonntag Abend: Ich bemerke den Diebstahl und ärgere mich.
  • Dienstag Mittag: Ich erstatte Anzeige bei der Polizei. Eine Formalität welche von der Versicherung gefordert wird.
  • Dienstag Nachmittag: Ich melde den Diebstahl bei der Versicherung. Sie bietet mir dasselbe Velo-Modell als Ersatz oder die Auszahlung an. Ich wähle die Auszahlung.
  • Donnerstag Morgen: Das Geld trifft 48 Stunden später auf meinem Konto ein.
  • Donnerstag Mittag: Blogleser und Kollega Z. findet beim Joggen im Quartier mein Velo wieder. Es befindet sich unweit von meinem Haus entfernt, mit meinem Schloss verschlossen und praktisch unbeschädigt auf der Kasernenwiese.
  • Donnerstag Abend: Ich melde der Polizei den Fund. Eine Patrouille nimmt die Details auf. Weil aber die Versicherung bereits bezahlt hat, gehört das Velo juristisch nicht mehr mir. Der Fahrzeugsammeldienst der Polizei wird es am nächsten Tag mitnehmen.
  • Freitag Morgen: Die Versicherung wurde von der Polizei informiert und kontaktiert mich. Ich erkläre dass ich das Velo zurückkaufe.
  • Freitag ganzer Tag: In zig Telefonaten überzeuge ich die Polizei, dass die Angelegenheit erledigt sei, das Velo aus dem europäischen Velofandungsdienst revoziert wird und der Sammeldienst nicht zu kommen braucht.
  • Freitag Abend: Ich hatte Erfolg damit und nehme mein Velo zu mir zurück

Was mein Velo dort genau machte, weiss ich nicht. Ich habe keine Ahnung wie es dort hin gekommen ist.

Fazit der ganze Angelegenheit: Ich habe gelernt, dass meine Versicherung mir schon fast zu schnell und effizient ist, dass sie auch unkompliziert sein kann und dass es das Wort revozieren gibt. Alles in allem keine schlechte Erfahrung, auch wenn es mich einige Stunden Aufwand und Umstände gekostet hat.

Velo 3.0: Versicherungen sind farbenblind

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Entweder ist die AXA Winterthur farbenblind oder dieses Design hat einen spezifischen Hintergedanken: Dieses Velo wird mir voraussichtlich nicht wieder gestohlen. Tatsächlich lässt sich diese unsägliche Kombination von höchsten Tertiärfarben im Laden gar nicht kaufen. Die TdS Velos muss dieses Modell auf den speziellen Wunsch der Versicherung herstellen. Ich vermute dass jahrelange Forschung in der Diebstahlprävention zu diesem Farbschema geführt hat.

Nun denn, nach mehreren Wochen Abstinenz bin ich endlich wieder mit zwei Rädern unterwegs und kann mir meinen Morgen- und Feierabendadrenalinkick wieder im Stadtverkehr besorgen.

Und was die Farbe angeht: Ich habe da schon ein interessantes Instructable-Projekt gefunden.

Alle Jahre wieder steigen die Diebstahlraten an…

Was fehlt hier?

Seufz. Es hat mir gefallen, mein schönes Cresta. Ziemlich genau ein Jahr diente es als Ersatz für mein altes Cresta-Bike, das ich zuvor fast ein Jahrzehnt gefahren hatte. Und nun ist es wieder soweit: Wieder am selben Ort, wieder mein Velo obwohl noch drei weitere zu Auswahl standen. Und dieses Mal wäre es sogar abgeschlossen gewesen.

Die obligatorische Meldung bei der Polizei wird schon zur Routine: Auf dem gleichen Posten bei der gleichen Beamtin im gleichen Büro.

Sie erzählte mir dass steigende Diebstahlraten nicht nur bei Velos vor der Weihnachtszeit üblich seien. Zusammen mit der Frühlingdiebstahlwelle sind das offenbar die zwei Jahreszeiten in denen am meisten Delikte begangen werden. „Man stiehlt sich seine Weihnachtsgeschenke.“ meinte sie traurig.

Optimistisch dass auch meine Versicherung gleich unkompliziert wie letztes Jahr verfahren würde, rief ich am nächsten Tag bei der AXA Winterthur-Hotline an. Und wurde prompt enttäuscht.

Beim ersten Velo konnte ich mit Hilfe von Reperaturquittungen belegen dass es sich trotz seiner 10 Jahren in gutem Zustand befand. Mir wurde der Neupreis abzüglich dem Selbstbehalt ausgezahlt.

Dieses Jahr allerdings wird nicht mit dem Neupreis gerechnet, sondern mit dem Preis eines gleichwertigen Modells. Perfiderweise bezieht sich dieser Preis aber nicht auf den Katalogspreis, sondern auf einen tieferen Wert den die AXA Winterthur mit ihrem Velohandelspartner ausgemacht haben. Mein letztjähriges 1000.–Velo ist ihrer Ansicht nach dadurch nur noch 800.- SFr. wert. Wenn ich zusätzlich die 200.- SFr. Selbstbehalt abziehe, erhalte ich noch mickrige 600.- SFr. ausbezahlt.

Alternativ darf ich mich im Webshop für ein marginal schönes blau-oranges-Tour De Suisse-Bike entscheiden, welches ich nicht einmal in Wirklichkeit ansehen darf bevor ich es kaufe.

Seufz. Zuerst mochte ich mich gar nicht wirklich über den Diebstahl ärgern, aber die unkooperative Haltung der Versicherung hat mir doch die Laune etwas verdorben. Und für eine ellenlange Suche nach einem ähnlich attraktiven Velo wie ich sie zuvor besass, bleibt mir auch keine Zeit. Ich habe keine Lust mich jeden Tag in die vollen Schlechtwetter-Trams und -Busse zu zwängen und will endlich wieder durch die Strassen flitzen

(Einzige Satisfikation: Blogeinträge wie dieser tauchen tendenziell hoch in den Google-Resultaten auf wenn jemand in Zukunft nach ‚AXA Winterthur‘ sucht.)