Kontextsensitiver Spam

Mein 28. Leser ist ein Spamer: In meinem letzten Artikel hatte ich das Wort iPod auf die entsprechende Seite verlinkt und prompt als Kommentar einen Spam eingefangen der versucht hat daran anzuknüpfen:

Spam

Die Überlegung des Spamers ist einfach aber effektiv: Wenn ich viele Kommentare hätte, würde ich sie evt. nicht alle komplett durchlesen und dadurch diesen Kommentar nicht als Spam identifizieren. Dummerweise ging’s im betroffenen Artikel nur am Rande über iPods und Englisch war er schon gar nicht geschrieben. Aber der Spamer bekommt hier und jetzt Lob für seine Kontextsensitivität.

Die Jugend von heute

Cevi Es war eine anstrengende Woche aber wir haben sie fast ohne Verluste überstanden: Wer sich jemals wieder über die Jugend von heute beschwert, soll doch bitte einmal vorbei kommen. Unsere 60 Teilnehmer im Alter zwischen 14 und 20 hatten sich derart ins Zeug gelegt, dass Erschöpfung und Schlafmangel komplett ignoriert wurden. Wir mussten sie teilweise ins Bett schicken wenn ihre Sitzungen noch spät in der Nacht andauerten.

BaumzeitDas daraus entstandene Projekt Baumzeit wird am 19. November 2005 in der ova Halle in Affoltern am Albis realisiert. Es ist das Resultat der neu konzipierten Ausbildung Bergwärts der Offenen Cevi Arbeit. Nach der Neu-Konzeption im April dieses Jahres ging es nur 6 Monate um die verschiedenen Weekends & diese Kompaktwoche zu planen und vorzubereiten. Ein riesiger Effort des 20-köpfigen Ausbildnerteams und ein weiterer Hinweis darauf dass die Jugend von heute mehr taugt als uns unserer Vorgängergenerationen weiss machen wollen.

Einige interessante Anmerkungen technischer Art zur aktuellen Generation;

  • Schleppten alle letztes Jahr noch einen Haufen gebrannter CDs rum, so haben heutzutage alle einen MP3-Player: Entweder ein billig Flash-Teil oder ein iPod.
  • Die Medienkompetenz ist überall vorhanden, selbst bei jenen die meinen sie verstehen nichts von Technik. E-Mail, SMS, MP3, digitale Fotos etc. sind selbstverständlich.
  • Selbst Laptops sind schon fast allgegenwärtig.
  • Musik ist ebenfalls allgegenwärtig und hat damit enorm an Wert verloren. Darum sind persönliche Empfehlungen so wichtig wie noch nie: Nur wenige Werke schaffen es aus dem Pop-Einerlei auf den MP3-Spielern hervorzutreten. Eines der wenigen die es dieses Jahr geschafft haben: Liebi, Tod & Tüüfu von Patent Ochsner.
  • Ein Grossteil der Jugendlichen legt schon gar keinen Wert mehr auf die Audio-Qualität. Die Billigstlautsprecher aus dem Interdiscount genügen ihnen vollends. Auf der anderen Seite gibt es einige wenige welche MP3-Kodierung als Blasphemie ansehen und am liebsten ihre Vinyl-Platten auf den Hasliberg geschleppt hätten.
  • Eigentlich hätten wir uns das Lager von Apple sponsoren lassen können: Die macophile Ausbildner haben sicher bei den Teilnehmer einen positiven Eindruck hinterlassen.

Links zum Wochenende: Missverständliche Trailer

Film-Trailer können einen Film nach Belieben in ein Genre versetzen ohne mit dem tatsächlichen Inhalt etwas zu tun zu haben. Es gab vor einigen Jahren einmal eine Geschichte über einen vom einem Verleiher handgemachten Trailer über Shanghai Noon bei dem sich der Rechteinhaber beklagt hat: Die mittelmässige Komödie wurde als historisches Drama präsentiert.

Absichtlich daneben sind folgende neu geschnittene Trailer:

(Wenn wir schon bei Copyright-Anliegen sind: Natürlich stellen das Zuverfügungstellen derartiger Trailer im Internet eine Rechtsverletzung dar. Aber Klauseln wie Fair Use sollten es wieder erlauben. In der Schweiz dürfte man es Parodie nennen und so versuchen die Copyright-Verletzung zu legalisieren.)

Copyright-Gebrauch einmal anders: Mein Kampf

Der Frage nachgehend ob sich Hitler’s Machwerk Mein Kampf im Schweizer Buchhandel wohl erwerben liesse, stiess ich auf diese interessante Anwendung von Copyright-Gesetzen:

Nach dem Tode des Diktators fielen dem Staat Bayern sämtliche Vermögensrechte zu, inklusive den Urheberrechten Mein Kampf. Laut dem dazugehörigen Wikipedia-Artikel geht der Staat dabei gegen unkommentierte Ausgabe vor und könnte damit auch ohne Zensur auf die Gefährlichkeit des Werkes hinweisen.

Gottlob wusste Hitler noch nichts von Creative Commons.

iTunes zur Psychoanalyse

Um einen anderen Mensch kennen zu lernen kann man entweder mit ihm jahrelang quatschen oder etwas schneller einen kurzen Blick auf seine gesharten iTunes-Songs werfen. Gerade die standardmässige Playlist Meine Top 25 (Die 25 meistgespielten Songs) sind interessant.

Bei meiner jüngeren Schwester habe ich aber zusätzlich lustige Playlist-Namen entdeckt:

iTunes Playlists der Schwester

Sound zum Wochenende: Patent Ochsner ‚Podcast‘

Als Berner Kantonsangehöriger ist das Auswendiglernen von Patent Ochsner-Liedtexten praktisch obligatorisch. Das wird auch beim neuesten Album Liebi, Tod & Tüüfu nicht anders sein. (Welches übrigens herrlich zu diesen ersten tristen Herbsttagen passt.)

d schatte wärde länger
d zyt isch uf dr flucht
s isch meh verby aus no wird cho
dr summer schlycht dervo
& du ghörsch no sys echo

Auso, auf der Webseite der Band befinden sich neben der aktuellen Single (Vo hinger & vovor), Videoclips und Raritäten noch dieser witzige ‚Podcast‘: Ein Live-Mitschnitt von Büne Hubers Erklärung warum wir Männer es so hart haben… Das Intermezzo (12mb, 10 Minuten).

Rückblick WK 2005

Endlich ausschlafen. Ich bin wieder zurück im Zivilleben und hoffe dass meine Mobileblogging-Aktion trotz vorsichtiger Sujetwahl keine juristischen Konsequenzen trägt: Art, Ort und Inhalt des Einsatzes waren alle vertraulich, ebenso das Material (Das Fondue-Rechaud natürlich nicht.) Soweit ich sehen kann habe ich kein Geheim-Material fotografiert, aber die militärische Paranoia kennt kaum Grenzen. Das Kerckhoff-Prinzip scheint noch nicht bis zur Armee-Leitung durchgedrungen zu sein. Allerdings schien in dem diesjährigen Einsatz die Sorgen mehr bei Wirtschaftsspionage gelegen als von militärischer Natur zu sein.

Henusode, das waren lockere 3 1/2 Wochen (Obligatorischer KVK auch für gemeine Soldaten). Alle üblichen Anekdoten gelten: Tenufigg, Abkrz.-Wahn, Kameradschaften, Bierexzesse, der unvermeidliche geistliche Niveau-Abfall wenn man nur genügend erwachsene Männer in eine enge Zivilschutzanlage sperrt. Wer selber Soldat im Schweizer Militär ist, weiss genau von was ich rede. Wer nicht: Nun, die Irritation ist normal.

Ich melde mich ab. Der ’normale‘ Blogbetrieb wird wieder aufgenommen sobald ich Mails, Feeds, News, Zeitungen, Briefe, SMS, Mahnung etc. gelesen habe…