Ich dachte nichts könne mich noch erschüttern.
Die zynische Abgeklärtheit unserer Generationen lässt uns besonders im Bereich moderner Medien emotionslos über allen Dingen stehen (Mein Deutschlehrer nannte das mir gegenüber abschätzig den ‚direktorialen Habitus‘). Selten dringt noch etwas durch und anmerken lassen wollen wir uns erst recht nichts.
Es gibt wenig was mich emotional herausfordern kann, eine Ausnahme ist beispielsweise die letzte Episode der TV-Serie Six Feet Under. Oder aber einige Alben der Sängerin Björk und natürlich ihren Film Dancer In The Dark zusammen mit Lars Von Trier. Dieser Film im speziellen liegt bei mir auf DVD zu Hause, aber ich habe es nicht mehr gewagt ihn mir seit der Premiere noch einmal anzusehen.
Björk lebt mit den amerikanischen Künstler Matthew Barney zusammen. Aus dieser Beziehung ging nicht nur eine Tochter hervor, sondern auch der Experimentalfilm Drawing Restraint #9. Die Handlung…
…nun, ich fürchte mich davor diesen Film zu interpretieren. Nur schon der Gedanke an die Teezeremonie lässt mich nervös werden und in meinem Magen kommen komische Gefühle auf.
Drawing Restraint #9 zu sehen war ein Erlebnis. Anstrengend, aber überraschend bewegend. Ich bin doch noch nicht völlig emotionslos geworden.