MMS-Nutzung heute

Auch die neue Version des Apple iPhone kann keine MMS versenden. Als einziges modernes Mobiltelefon seiner Klasse steht es alleine ohne diese Fähigkeit da, verfügt dafür aber über reichhaltige Email-Möglichkeiten. Wie damals als Apple die Diskettenlaufwerke als erstes abgeschafft hatte frage ich mich ob diese Entscheidung mutig oder verfrüht ist.

Aktuelle und konkrete Zahlen zur aktuellen MMS-Nutzung im Vergleich zu dessen populären Vorgänger SMS konnte ich keine finden. ZDNet UK berichtete 2006 dass MMS damals noch wenige Fans hatte und verweist auf einen Bericht von JupiterResearch welcher auf mehr Internetnutzung auf Mobiltelefonen hofft.

Bei Activemobile.ch hingegen sind Zahlen von Silvester 2007 zu finden, auch hier schlüsseln nur wenige Mobiltelefonieunternehmen ihre Werte nach SMS und MMS auf: Orange spricht von 24 Millionen SMS gegenüber 930’000 MMS (Faktor 1:25). Aus Österreich kommen wiederum nur konkrete Zahlen zu SMS, bei MMS wird nur über Zunahmen gesprochen.

Und dann fand ich noch diese Aussage aus einer internen Mitteilung eines grösseren Schweizer Telekommunikationsunternehmens:

Seit Juni 2007 können 3’333’333 Kunden von ********* MMS senden und empfangen. Eine beeindruckende Zahl, wenn man bedenkt, dass Endgeräte erst seit vier Jahren MMS-fähig sind. Wer den Dienst regelmässig nutzt, verschickt durchschnittlich vier MMS pro Monat. Am häufigsten wird MMS an „speziellen“ Tagen genutzt; so weisen Weihnachten, Silvester und der Valentinstag die höchsten Nutzungszahlen auf.

Etwas kryptisch, die Übersetzung lautet: Die wenigen welche MMS intensiv nutzen, verschicken im Durchschnitt 4 Nachrichten pro Monat. Die Zahlen der Feiertage oben sind Ausnahmen.

Kein Vergleich zu den Dutzenden von SMS die jüngere Nutzer täglich in die Welt verschicken. Und es deckt sich mit meinen persönlichen Beobachtung dass ich MMS auch nur im absoluten Ausnahmefall benutze. Zu gross sind Kosten, zu kompliziert das Format, zu klein die Bilder und zu unsicher die Darstellung auf dem Zielgerät.

Die Zukunft von MMS sieht ebenfalls nicht rosig aus: Jetzt wo langsam die Datennutzung billiger und billiger würde, wird die Technologie nicht nur von Email überholt. Laut 160characters.org verschiebt sich das Föteli-Verschicken langsam aber sicher direkt in die Webapplikationen von Sozialen Netzen.

Leb wohl MMS, wir haben dich kaum gekannt und werden dich nicht vermissen. Grüss EMS & WAP von uns.

7 Gedanken zu „MMS-Nutzung heute“

  1. Die einzigen MMS die ich erhalte, schicken mir meine Eltern, wenn sie in die Ferien fahren. Und dies ist schliesslich nicht so oft der Fall.

    MMS verschicken tu ich in den seltensten Fällen und dann auch nur, um ein Bild zu versenden. Und nur an Leute von denen ich weiss, dass sie dieses auch anschauen können.

    In Zukunft verschicke ich die Bilder per Mail von meinem iPhone.

    Bye Bye MMS

  2. Also ich brauch MMS auch nie. Das einzige MMS das ich erhalte ist entweder von den Kollegen die bei einem Mobilfunkanbieter arbeiten oder von meinem Provider zum Geburtstag.

  3. Eigentlich versendete oder erhalte ich MMS nur, wenns darum geht jemanden neidisch zu machen. (Leckeres Essen, Ferien, schöne Berglandschaft e.t.c.)

    Früher wären auch andere Nutzungsmöglichkeiten denkbar gewesen, doch die hohen Preise und die kleine Zahl an Freunden und bekannten, welche MMS eignerichtet hatten hielten mich davon ab.

    Eigentlich sollten die modernen Handys automatisch SMS, welche grösser als 160 Zeichen sind als Text-MMS versenden.

    @Christian:
    Du musst die Zahl wohl auch noch unkenntlich machen, sonst wird sofort klar welcher Anbieter es ist, gibt nur einen mit sovielen Kunden :-)
    Quelle:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Mobilfunkmarkt

  4. Ja, ja… MMS ist ganz ok und immer wenn ir ao alle 16,35 Monate jemand eines schickt bemerke ich, dass ich den Dienst immer noch nicht wieder auf meinem alten Qtek aufgeschaltet habe…
    Tja, schlechte Linsen und magere Auflösung der Telefone begünstigen den Trend endlich weniger MMS zu verspämen ;-)
    Vieleicht werden irgendwann die Fotoapparate endlich lernen die Bilder direkt zu versenden (und dann kann man sicher auch noch ein bischen damit Telefonieren, aber nur auf einer Frequenz, gellet!)

  5. Dennoch muss man sagen, dass es trotzdem nicht schaden würden, wenn das iPhone MMS verschicken und empfangen könnnte. „nützts nüt so schadts nüt“ sagen wir ja in Bern. Use-Cases gibt es schon, auch wenn es zugegebenermassen wenige sind (und sie sich tatsächlich häufig auf Ferienfotos, Essen etc. von bzw. an die Eltern beschränken)

  6. @Damian: Die Nützt-Nüt-So-Schads-Nüt-Einstellung hat zur Featuritis auf den aktuellen Mobiltelefongeräten geführt. Deren Hersteller wundern sich jetzt heute warum ein so Feature-schwaches Telefon wie das iPhone einen derartigen Erfolg feiern kann. Nur langsam stellt sich die Einsicht ein dass Usability eben doch ein Verkaufsargument ist.

    (Ich bin gopfriedstutz Informatiker und schnalle dennoch nicht alles was mein 3+-jähriges K750i kann/will/soll. Das darf doch nicht sein.)

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