Die ZVV und das Sicherheitsgefühl

Ich lese im Moment Bruce Schneiers Buch Beyond Fear. Zentrales Thema ist das Scheitern vieler Sicherheitsmassnahmen bei ihrer eigentlichen Aufgabe: Beim Steigern der objektiven Sicherheit.

Und so kann ich nur meinen Kopf schütteln wenn ich in der NZZ den Artikel über die Videoüberwachung der ZVV Nachtbusse lese. Ich zitiere:

>> „Bis Ende des Sommers rüsten wir nun laufend noch die restlichen rund 60 Fahrzeuge aus“, sagte ZVV-Sprecherin Beatrice Henes am Montag zu einer Meldung von „Radio 24“. „Dank der Videoüberwachung konnten in der Pilotphase vereinzelt sogar Fälle von Vandalenakten gelöst werden“, so Henes.

Ausserdem sei das Sicherheitsgefühl bei den Fahrgästen wie auch bei den Chauffeuren grösser. Im Vergleich zu 2004 sind laut ZVV zudem die Vandalenakte leicht zurückgegangen. <<

Vereinzelt sogar? Sicherheitsgefühl? Leicht zurückgegangen?

Die ZVV behandelt ihre Kunden also lieber als kleine Kinder die es Tag und Nacht zu behüten gilt, nur um ein bisschen Sicherheitsgefühl zu gewinnen. Anstelle wirklich sinnvolle & wirksame Massnahmen zu ergreifen, installiert man einfach ein paar Kameras und glaubt damit alle Probleme gelöst zu haben.

Natürlich wird sich niemand gegen die komplette Überwachung wehren, es ist ja zu unserem Schutz. Uns so wird sich unser Protest nur gegen den Flughafen Zürich richten, weil dieser aus Sicherheitsgründen die Gebühren um einen Franken erhöht. Das Porte-Monnaie ist halt doch wichtiger als die eigene Privatsphäre.

Veranstaltungshinweis: Terry Pratchett liest in Bern

Laut den Ankh-Morpork News wird der Fantasy-Autor Terry Pratchett am 14. September 2006 in der Buchhandlung Stauffacher in Bern eine Lesung geben.

Ah, das wäre doch mal wieder eine Gelegenheit die guten alten Scheibenwelt-Romane auszugraben & abzustauben. Ich glaube ich habe schon seit Jahren nicht mehr darin geschmökert. (Im Moment bin ich mehr mit Douglas Coupland beschäftigt.) Was hätte ich damals gegeben um Pratchett mal reden zu hören.

Das werde ich mir nicht entgehen lassen, besonders jetzt wo Douglas Adams von uns gegangen ist und wahrscheinlich keine Lesungen mehr gibt.

Ein Velo, eine Sandale, eine Tramschiene und fünf Zehen

Ich wohne seit knapp 4 Monaten in der Stadt Bern, benutze hier fast täglich das Velo und überquere dabei bei jeder Fahrt sicher an das Dutzend Tramschienen. Überschlagmässig ausgerechnet macht das 1440 erfolgreiche bezwungene versenkte Stahlträger.

Gestern hingegen klappte es nur bis und mit Nummer 11, in der zwölften dann hat sich mein Velo verfangen und ich stürzte. Glücklicherweise war kein Verkehr und so litten als einziges meine Zehen die, dank offener Sandalen, fröhlich dem Asphalt entlang schmirgelten.

20060628_fuss

Resultat: Schürfungen, kaputte Hose, eine Ambulanz und einen Notfallaufnahme in Beschlag genommen, mehrere Tage Bettruhe sowie Bade-, Sonnen- und Fussballspielverbot.

Noch eine Prophezeiung: Betty TV wird scheitern

Weil meine prophetischen Fähigkeiten schon im vorangegangenen Artikel bestätigt wurden, hier eine weitere Prophezeiung:

Betty TV, das ‚interaktive Fernsehangebot‘ der Swisscom, wird in wenigen Monaten schon still und leise wieder vom Markt verschinden. Sowohl der zu kleine Mehrwert als auch die komplizierte Installation (Ein zusätzlicher Infrarot-Empfänger muss am TV und an der Telefonleitung angeschlossen werden) werden für eine zu geringe Benutzerschar sorgen.

Die Swisscom wird nach Abbruch des Projektes darauf hinweisen dass es zwar innovativ, zukunftsweisend und eine wichtige Erfahrung war, aber dass die Zeit dafür noch nicht reif ist.

(Und sie wird auch nie reif sein; wer Interaktivität will benutzt das Internet.)

Die Post stampft ihr Handy-Bezahl-System ein (Ätsch)

Einer der Gründe warum ich dieses Blog führe ist mein unglaublicher Drang zum Besserwissen. Das jüngste Opfer von Ich-Habe-Es-Euch-Ja-Gesagt ist die Post:

Im Artikel Das Natel Als Portemonnaie. Viel Glück. habe ich prophezeit dass sich dieses neue System aufgrund der Umständlichkeit niemals durchsetzen wird. Und damals hat ein anonymer Kommentar mir noch vorgeworfen ungenügend informiert zu sein.

Ich wusste es besser: Heute kommt die Meldung dass die Post ihr Handy-Bezahl-System einstampft. Zu den Gründen will sich niemand äussern, alle betonen was für ein grosser Erfolg der Testlauf war. Und dass RFID halt einfach alles obsolet gemacht hätte.

Ich verweise erneut auf die Octopus-Karte die sich bereits seit 1997 in Hong Kong grösster Beliebtheit erfreut. So gern ich auch innovatives Spielzeug habe, hier hätte man ruhig einfach die Konkurrenz kopieren können.

Auch eine Art Support zu bieten…

Ich bin beim benutzen von Google Calendar auf ein kleines Problem gestossen und habe dies gewissenhaft und ausführlich via Formular an Google gemeldet. Daraufhin erhielt ich folgendes Mail:

Hi Christian,

Thank you for your note. We’re sorry to hear about the problem you’re
experiencing with Google Calendar. In order for us to identify the cause
of this issue, please send answers to the following questions:

– Does this problem persist?
– What was the last action taken? Please provide us the detailed steps to
reproduce this issue.
– Which Internet security, firewall, anti-virus, or pop-up blocking
software is installed on your computer, if any?
– Can you send us a screenshot of the event details page in question?
– Please refresh your browser by pressing F5 on your keyboard. Does this
fix your problem?
– Please clear your browser’s cache. Does the problem persist?
– Please log out and log back in. What happens?
– When did you first encounter this issue? Please provide a specific date
and time, if possible.
– Which browser extensions or toolbars are installed on your computer, if
any?
– Do you experience this issue when logging into your Google Calendar
account from another browser? Mozilla Firefox is available for free
download at:
http://www.mozilla.org/products
– Do you experience this issue if you log into your Google Calendar
account from a different computer?

[…]

We appreciate your help in improving Google Calendar and look forward to
your reply.
Regards,
The Google Team

Da sich wohl kaum ein Benutzer die Mühe machen wird den ganzen Fragenkatalog durchzugehen kommen wahrscheinlich auch selten Anfragen durch. Zudem sind die Fragen nicht strukturiert sondern wild durcheinander zu den verschiedensten Themen. Bequem so den Support abzuwickeln…

Update: Oh, nette Überraschung: Google Calendar scheint ab sofort auch unter Safari problemlos zu funktionieren.

Auf dem Weg zum papierlosen Büro

 

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