pong.mythos: Sinnloser Ausstellungsbesuch, Olaf Vals Vortrag

Es macht keinen Sinn eine Ausstellung über das Zweispielerspiel Pong alleine zu besuchen. Ich stand gestern ganz schön blöd rum.

Dafür war Olaf Vals Vortrag extrem interessant. Trotz des hohen Theoriefaktors machte er mir extrem Lust wieder meinen Arduino hervorzukramen und eine Installation zu basteln.

Einen Gedanken aus seiner Präsentation beschäftigt mich besonders: Das Internet hat den Begriff des Autors völlig verändert. Waren früher Werke wie Ölgemälde stark mit der Person des Autors verknüpft, so stehen heutzutage viele Produkte (Bilder, Texte, Videos) völlig losgelöst zur Verfügung. Selbst Olaf Val zeigte ein Video über eine Arbeit eines chinesischen Kunstschaffenden ohne auch nur dessen Namen zu kennen.

Blatante Werbung: The Simpson Movie

Christian Simpson
Christian Simpson

Ok, dann versucht man das eigene Blog rein von Werbung zu halten. Und man sagt sich: Gucken wir uns heute Abend einen dieser verwackelten, kulturell wertvollen europäischen Kunstfilmen an?

Und dann kommt das Simpsons Movie und alles ist verloren und vergessen. Ich habe mich an der gestrigen Premiere sehr gut unterhalten und auch den Avatargenerator auf der Webseite beschäftigte mich länger als ich mir das wahrhaben wollte. Das ist das Ende meiner kulturellen und kommerziellen Unschuld. (Aber es macht halt einfach so viel Spaaaaass. Und jetzt nach Hause Harry Potter getarnt lesen und Transformers Musical-Tickets besorgen.)

Rückblick auf das Gurtenfestival 2007

Am letzten Abend meinte ein befreundeter Musiker dass das wohl sein erwachsenster Gurten-Besuch gewesen sei: Rosinenpicken beim Programm und regelmässige Rückkehr ins traute Heim. Auch ich bin dieses Jahr dem Regen ausgewichen und habe mich eher auf die Musik konzentriert. Ich habe mich gefreut bei Basement Jaxx und den Scissor Sisters, ich sang wie fast jedes Jahr bei Patent Ochsner mit, ich entdeckte Tomazobi.

Und dennoch: Das Gurtenfestival ist mehr als die Summe der Bands die auftreten. Freunde, Verwandte und Bekannte sorgen für zusätzliche Atmosphäre. Man trifft sich auf dem Berg. Man lebt auf dem Berg.

Das Essen war erstaunlich gut und günstig für ein Festival.

Und dann der Sonntag Abend: Tomazobi: Endlich bekam ich als ‚Junger‘ mal auch das vielbeschworene Gurtenfeeling wenigstens im Ansatz mit: Diejenigen die das ganze Festival durchhielten versammelten sich vor der schrägen und glitschigen Waldbühne um Berner Folksgesang zu hören. Etwa so muss es sich vor 20 Jahren angefühlt haben. Schön.