Drawing Restraint #9

Ich dachte nichts könne mich noch erschüttern.

Die zynische Abgeklärtheit unserer Generationen lässt uns besonders im Bereich moderner Medien emotionslos über allen Dingen stehen (Mein Deutschlehrer nannte das mir gegenüber abschätzig den ‚direktorialen Habitus‘). Selten dringt noch etwas durch und anmerken lassen wollen wir uns erst recht nichts.

Es gibt wenig was mich emotional herausfordern kann, eine Ausnahme ist beispielsweise die letzte Episode der TV-Serie Six Feet Under. Oder aber einige Alben der Sängerin Björk und natürlich ihren Film Dancer In The Dark zusammen mit Lars Von Trier. Dieser Film im speziellen liegt bei mir auf DVD zu Hause, aber ich habe es nicht mehr gewagt ihn mir seit der Premiere noch einmal anzusehen.

Björk lebt mit den amerikanischen Künstler Matthew Barney zusammen. Aus dieser Beziehung ging nicht nur eine Tochter hervor, sondern auch der Experimentalfilm Drawing Restraint #9. Die Handlung…

…nun, ich fürchte mich davor diesen Film zu interpretieren. Nur schon der Gedanke an die Teezeremonie lässt mich nervös werden und in meinem Magen kommen komische Gefühle auf.

Drawing Restraint #9 zu sehen war ein Erlebnis. Anstrengend, aber überraschend bewegend. Ich bin doch noch nicht völlig emotionslos geworden.

Links zum Wochenende: Trailer für Bücher

Es existiert eine Subkultur die bis jetzt an mir vorbeigegangen ist: Trailer für Bücher.

Seiten wie Bookscreening.com oder Book-Trailers.net sammeln diese Werke: Werbeclips, Nachrichten von Autoren, Diashows in unterschiedlichsten Qualitäten. Von hochpoliert bis zum charmanten und ehrlichen hangemachten.

Dabei fällt mir vor allem etwas auf: Die Videos sind sehr textlastig.

Gefunden habe ich diese Szene bei der Suche nach den neuesten Informationen über Neal Stephensons neuestes Werk Anathem welches er in diesen Tagen veröffentlicht. Trailer? Na klar, hier!

Links zum Wochenende: Informatik & Björk

(Was gibt’s schöneres?)

Schade bin ich ausser Landes dieses Wochenenende: Heute finden sowohl der Tweakgrill als auch das Blogcamp (Inkl. Föderationsblogger Moritz) im Rahmen der Informatica 08 statt. (Frage: Blogger unter sich Dutzen sich konsequent. Wie spricht man nun Blogger an welche gleichzeitig Staatsoberhäupter sind?)

Kulturell verpasse ich morgen die Einführung in Drawing Restraint #9, einem Filmprojekt meiner Lieblingsisländerin Björk und deren Partner Matthew Barney. Zum Glück zeigt das Kino im Kunstmuseum wenigstens den Film noch an weiteren Tagen. So komme ich auch noch in den Genuss dieses… hmm… was ist es eigentlich?

Schlussendlich: Kommentarlos ein Link über das Selbstverständnis von Email-Signaturen auf Mobilgeräten.

Link zum Wochenende: George Orwell’s Tagebuch ‚live‘

Mit exakt 70 Jahren Verspätung publiziert The Orwell Prize jeweils den aktuellen Eintrag in den Tagebüchern von George Orwell (Berühmt besonders für seine Bücher 1984 und Farm Der Tiere).

Das Projekt beginnnt heute und wird in 4 Jahren enden. Es beschreibt die Zeit nach dem Spanischen Bürgerkrieg (An dem Orwell teilgenommen hatte) bis hinein in den 2. Weltkrieg. Er war damals noch als Journalist tätig und hatte seine bekanntesten Werke noch nicht geschrieben.

Kino zum Wochenende: Marzili-Movie

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Gestern Abend lief im Open Air-Kino im Freibad Marzili hier in Bern Twilight Samurai, heute Freitag kommt Laputa – Castle In The Sky und am Samstag zeigen sie Tampopo.

Alle Filme sind empfehlenswert. Was mir aber noch mehr gefällt ist die Technologie der aufblasbaren Leinwand. Und die tolle Aussicht.

(Geheimtipp: Warm anziehen!)

Musik zum Wochenende: Gurtenfestival 2008 & Dr. Horrible

Impressionen vom Donnerstag Abend:

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Die Kaiser Chiefs gehören zu den üblichen britischen Rockinstitutionen: Zuviele Gitarren, zuwenig Elektronik, mittelmässiger Gesang. Alles in allem nett anzuhören, aber bis auf einzelne Instrumentalstellen nicht wirklich interessant. Und danach hat’s geschifft.

Nun dann, ich war nicht dafür auf den Gurten gekraxelt, sondern für…

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…die Chemical Brothers. Yay, Lasershow! Definitiv genug Elektronik, wummernde Bässe und irgendwo im Schatten waren sogar die Künstler höchstpersönlich anwesend. Was will man mehr? (Bei Rouge drüben gibt’s bewegte Bilder vom Konzert.)

Und jetzt bin ich in der komischen Situation dass die Party auf Berns Hausberg weitergeht. Ohne mich. Das restliche Program hat mich derart nicht überzeugt dass ich dieses Jahr auf einen Viertagespass verzichtet habe. Und sitze nun hier unten und realisiere dass fast mein ganzer Freundeskreis sich dort oben tummelt. Dumm gelaufen.

Zum Glück rettet Joss Whedon (Das Genie hinter den TV-Serien Buffy & Firefly) mir den Tag mit seinem schrägen Super-Bösewicht-Musical:

(Schnell ansehen, das 40-minütige Werk ist nur für eine Woche gratis online.)

Perfekter Sound für perfekte Tage: Sigur Rós

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Dank akutem Sommereinbruch weilt ganz Bern zurzeit im öffentlichen Bad Marzili oder auf ähnlichen Plätzen an der Aare (Siehe bei Chm 1, 2, 3 und Rouge).

Und dazu auf dem iPod das neue Album der isländischen Band Sigur Rós: með suð í eyrum við spilum endalaust. Die Band welche eher bekannt ist für epische-enigmatischen Sound (Hörtipp: Svefn-G-Englar vom wunderschönen Album Ágætis Byrjun) hat pünktlich auf den Sommer sich in ungezwungenere Gefilde begeben und bietet den perfekten Begleitsound für diese perfekten Tage jetzt und hier.

Alles ist gut.

Accidentellement Fussballhymne

Nanananananaaanaa! Nebenwirkungen der Euro 2008: Das 5 Jahre alte Seven Nation Army das in allen Stadien, Fanzonen, Fanmeilen, Öffentliches Gucken-Plätze und überhaupt permanent gesungen wird, du weisst schon, das Na, na na na na naaa naa…, rückt in der Hitparade vor und vor.

Ein weitere Beleg dafür das stadionweite Mund-Zu-Mund-Propaganda mehr wirkt als das ganze Marketingbudget der Musikindustrie. Muss doch einfach sein: Eine Band wie die White Stripes hat sich sicher dabei überlegt: Was wäre das perfekte Lied für europäische Fussballfans? Et voilà…

Link zum Wochenende: Cory Doctorow-Comics

Einige Kurzgeschichten des SF-Autors Cory Doctorow wurden als Comics interpretiert: Futuristic Tales Of The Here And Now. Ein toller Einstieg in seine manchmal hyperrealistische und manchmal einfach herrlich schräge Welt.

Wie bei allen anderen Texten von Cory ist auch dieses Werk unter Creative Commons frei erhältlich, zum PDF- und CBZ-Download geht es hier via Archive.org. (Englisch.)

Ich weiss nicht wie ich das verpassen konnte, herzlichen Dank an Jan@Piecoplastic für den Link.