Auf dem Blog von Seth Godin gibt es ein tolles Video von einem Musikfestival, auf dem sich spontan eine Tanzgruppe bildet. Lesenswert auch der Kommentar von Godin dazu: Wir brauchen mehr begeisterungsfähige Mitmenschen.
Kategorie: Umwelt
Essen 2010 – Teil 2: Soliterre
Zwei globalisierungskritische Organisationen fanden sich in Bern letztes Jahr zusammen und importierten gemeinsam eine Idee aus Frankreich: Ab Mitte März liefern sechs Bauernhöfe aus der Region aktuelles und frisches Gemüse und Früchte in die Stadt. Als Konsument verpflichte ich mich ein Jahr lang jede Woche einen dieser Essenskörbe abzuholen. Die Organisation läuft unter dem Namen Soliterre und versucht damit, die Produzenten wieder näher an die Verbraucher zu bringen.
Ich bin sehr gespannt auf unseren ersten Korb. Soliterre sucht noch weitere Abonnenten, vielleicht wäre das auch etwas für dich.
Mutlose Schweizer Bank
Letzten Sonntag kam ich auf Umwegen zu Tickets für eine kulturelle Veranstaltung, welche einer Schweizer Privatbank für ihre Aktionäre und Kunden anbot. Im Berner Kursaal spielte das Capriccio Basel-Barockorchester vor vollem Publikum ein klassisches Konzert.
Der ganze Anlass weckte in mir einen Ausdruck von Mutlosigkeit: Die Stücke waren fast ausschliesslich gefälliger Mozart. Das Orchester war exzellent, aber das Programm dadurch kaum anspruchsvoll. Beim anschliessenden Apéro gab’s, was für eine Überraschung, Orangensaft und Wein.
Dem Publikum vom Pensionären gefiel es sichtlich. Ich fand es eher auf der langweiligen Seite. Allerdings denke ich darüber nach, einzelne Aktien von Unternehmen zu kaufen. Irgendwie könnte man sein Portfolio doch sp optimieren, um diese Art von Dividenden auszureizen. Wie damals mit dem UBS-Lunchpaket.
Essen 2010 – Teil 1: Jamie Oliviers TED-Vortrag
Jamie Oliver liefert an der diesjährigen TED-Konferenz einen leidenschaftlichen* Vortrag über das Essen, welche den Kindern in der ersten Welt verfüttert wird. Sein Hauptargument: Unsere Westliche Diät ist drauf und dran, unsere durchschnittliche Lebenserwartung um 10 Jahre zu senken.
Er ist überzeugt, dass mit einer besseren Ausbildung von Kindern und Eltern, einer grösseren Informationspflicht der Hersteller und einer erhöhten Finanzierung von Schulküchen eine nachhaltige Verbesserung der Gesundheit der kommenden Generationen erzielt wird.
Wer sehen möchte, was an amerikanischen Schulen zum Teil für ‚Essen‘ angeboten wird, sollte sich den TED-Vortrag von Ann Cooper ansehen.
* = Ok, in den ersten Minuten drückt er etwas auf die Tränendüse. Aber er ist wirklich sauer. Und das Bild eines XXL-Sarges spricht für sich.
Verbrechen #4 an meinem Velo
Ich bin etwas verwirrt: Als ich heute Abend zu meinem Velo, abgestellt beim Bahnhof Bern, zurückkehre, finde ich es auf den ersten Blick nicht. Auf den zweiten Blick steht es dort, wo ich es 6 Stunden zuvor platziert habe. Nur mein auffälliger kleiner Windsack hängt nicht mehr am Sattel, sondern ist feinsäuberlich auf dem Gepäckträger eingeklemmt.
Ein Stirnrunzeln später fällt mir auf, dass es sich beim besagten Sattel nicht um den meinen handelt. Irgendjemand hat mir meinen Sattel geklaut, den Windsack abgenommen und einen anderen Sattel eingesetzt. Der Sattelstangendurchmesser ist korrekt, er hält.
Was mich aber völlig perplex macht: Der ’neue‘ Sattel ist von gleicher Qualität und Komfort wie mein altes Model. Es lässt sich kein Sinn an diesem Delikt erkennen.
Ich radelte konfus von dannen.
Link zum Wochenende: Wintergrillfest 2010
Etwas füher als normal: Der Link zum kommenden Wochenende führt dieses Mal zum Wintergrillfest 2010.
Letztes Jahr bin ich zufällig darüber gestolpert. Dieses Jahr schlage ich mir dort ganz bewusst den Wanst voll.
Währungsnostalgie: Dollar vs. Schweizer Franken
Vorhin hatte ich zum Umrechnen von US Dollars zu Schweizer Franken im Kopf den Faktor 1.5 benutzt. Das war vor 8 Jahren das letzte Mal der Fall. Aktuell haben wir fast Parität. Wie schnell die Zeit vergeht…
(Und jetzt husch, husch, die Kreditkarte gezückt und die Vorzüge eines globalisierten Marktes ausgenutzt.)
Notizen von der Mobility-Sektionsversammlung
Heute Abend habe ich an der Sektionsversammlung Bern der Mobility-Genossenschaft teilgenommen. Von den fünfzig Personen im Raum gehörte ich mit 30 Jahren zu den Jüngsten.
Den Generationengraben spüre ich im Verlauf der Diskussion deutlich: Die Mobility-Kundschaft besteht zu 44% aus Genossenschaftlern, der Rest teilt sich auf auf Businesskunden und eine jüngere, stark fluktuierende Gruppe aus Jahresabonnenten und temporären Mitgliedern. Währenddem die Genossenschaftler aus Überzeugung und Ideologie auf ihr Auto verzichten (Und dabei lustigerweise eine sehr konservative Einstellung an den Tag legen), so sind die restlichen 56% nicht emotional mit der Idee autolos* verknüpft. Daraus ergeben sich zwei unterschiedliche Anforderungen an die Geschäftsleitung: Genossenschaftsgedanke einerseits, und agiles Reagieren auf den Markt auf der anderen Seite. Das seit 13 Jahren andauernde Wachstum wird gerade von den langjährigen Mitgliedern nicht unbedingt positiv aufgefasst. Diese und weitere Diskussionen werden zweifelsohne an jeder Delegiertenversammlung aufs Neue geführt. (Zur Info: Die Genossenschaft ist mittlerweile international tätig und generiert in der Schweiz mit knapp 90’000 Kunden einen Umsatz von fast 60 Millionen Franken.)
Das war alles sehr spannend. Ich möchte nur nicht der Verwaltungsratspräsident sein, der versucht, einen Nachhaltigkeitsbericht zu verfassen, aber dabei dauernd mit dem Thema Kindersitze und Hundehaare beschäftigt wird.
Interessant auch die Verteilung der Standorte: Die grossen Städte der Schweiz sind abgedeckt, die Agglomeration wird langsam aber sicher erschlossen. In der Westschweiz läuft die Expansion noch zögerlich, dort ziehen allerdings die Gemeinden mehr und mehr mit. Im Wallis und Tessin hingegen herrscht tote Hose. ‚Dank‘ dem schlechten ÖV-Angebot in diesen Regionen, ist der Anteil an Privatwagenbesitzern sehr hoch und die Nachfrage nach Carsharing sehr tief.
Eine weitere präsentierte Statistik betrifft das Nutzungsverhalten: Ca. 25% der Reservationen werden ein bis zwei Stunden vor der Fahrt gemacht, der grösste Teil in den zwei Tagen zuvor, nur gerade 20% reserviert mehr als 48 Stunden im Voraus.
Wobei ich wieder bei meinem Lieblingsthema bin: Je länger ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, dass eine öffentliche API zum Mobility-Reservationssystem eine Gute Idee ist. Einen ersten Kontakt zur Sektion habe ich heute geknüpft, jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie ich API einen Nicht-Informatiker erkläre.
* = Witziges Detail: Viele Mitglieder gehen verloren, weil sie nach dem Verkauf des privaten Autos und nach einer Übergangsfrist als Mobility-Benutzer plötzlich realisieren, dass sie überhaupt kein Auto mehr benötigen. Das ist zwar im Sinne der Nachhaltigkeit, aber nicht im Sinne des Geschäfts.
Zahnpasta schützt vor Zähnen

(Gefunden von A.)
Video zum Wochendende: Betrand Piccard
Ich habe es schon lange aufgegeben, jeden einzelnen Vortrag der TED-Reihe sehen zu wollen. Ich picke mir nur noch die Rosinen raus und bin dabei auf diesen inspirierenden Auftritt von Betrand Piccard gestossen. Sehenswert.