Wortdefinition: Soziale Bahnhofsdiametrie

Soziale Bahnhofsdiametrie, die: Beschreibt den Umstand dass man bei längeren Wartezeiten am Bahnhof kaum jemanden aus dem Freundeskreis antrifft. Beeilt man sich hingegen einen Zug zu erwischen, läuft man mehreren Personen über den Weg mit welchen man sich längere Zeit nicht mehr unterhalten hat.

(Sorry Roger & Adi…)

Fragen die mich bewegen: Rotlicht oder Trottoir?

Ich glaube es war letztes Jahr als die Polizei hier in Bern kontrollierte wie Velofahrer auf rote Ampeln reagieren. Das Ergebnis war ernüchternd: Mit der Einstellung Schwächer-Ist-Stärker* ignorierte ein signifikanter Teil der Fahrerinnen und Fahrer das Rotlicht und fuhren dementsprechende Strafen ein: Geldbussen und Führerscheinentzug. Die Detailzahlen habe ich nicht mehr präsent und die dazugehörigen Zeitungsartikel nicht mehr gefunden.

Aus rein hypothetischer Überlegung heraus überlegte ich mir letzthin, brav an einer roten Ampel wartend, ob mich im Bussenfall das Umfahren der Ampel durch Befahren des Troittoirs günstiger käme. Euphemistisch bezeichne ich das als kreative Verkehrsführung und würde so etwas natürlich nie tun.

Einen Blick in die eidgenössische Bussenliste zeigt: Mit dem Velo das Troittoir zu befahren wird mit 40.- SFr. gebüsst, das ignorierte Rotlicht kostet hingegen 60.- SFr (Von Führerscheinentzug steht dort interessanterweise nichts).

Beim Überfliegen der möglichen Straftaten im Strassenverkehr fand ich einige Regeln sowohl zum Autofahren als auch fürs Velo, welche mir nicht bewusst waren. Und die ich wahrscheinlich in meiner Fahrausbildung vor knapp 10 Jahren auch nie gehört hatte. Interessante Lektüre, ich kann mir kaum mehr vorstellen jetzt noch 100% legal fahren zu können.

Quizfrage für Velofahrer: Welche der folgenden Gegenstände sind an einem Velo obligatorisch: Rückstrahler, Veloschloss, Pneu.

Quizfrage für Autofahrer: Wie steht es um den neuen Bahnhofplatz in Bern, die Asphaltfläche vor dem Hintereingang der Heiliggeistkirche? Ist dort Parkieren & Umschlag erlaubt? Schliesslich sind keine expliziten Verbotstafeln aufgestellt.

* = Siehe das Ende von Terry Pratchetts hervorragendem Scheibenwelt-Roman Einfach Göttlich (Small Gods).

Monsterfilmerziehung: Beissen Libellen?

Auf der Schlauchbootfahrt von Thun nach Bern vor ein paar Wochen wurden unsere Boote von Libellen belagert. Besorgt wunderten wir uns die Möglichkeit von tödlichen Libellenbissen.

Wir kamen kurz darauf auf eine relative einfache Methode das Gefahrenpotential eines jeden Tieres zu evaluieren: Überleg dir einfach ob jemals in einem Monsterfilm das Viech als Killer tätig wurde.

Libellen? Nein, eher nicht.

Link zum 1. August: Schweizer/in, wie normal bist du?

Der Beobachter hat trockene Statistiken in einen netten Artikel über den Durchschnittsschweizer verarbeitet. (Lesen, solange er noch frei online verfügbar ist.)

Zitat: „So sind alle ein bisschen speziell, wenn auch in sehr engem Rahmen.“

Gute Unterhaltung & schönen Gründermythosfeiertag! Bitte aus Sicherheitsgründen nicht zu sehr von akzeptierten Verhaltensmustern abweichen

Bern ist klein & gross

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Bern ist klein. Man kennt sich. Man trifft sich auf der Strasse. Man lästert über den bösen Nachbarn der den Abfall zu früh raustellt. Man lacht über den andern Nachbarn der sich über ‚das Abfallproblem‘ aufregt. Man weiss genau wer mit ‚man‘ gemeint ist.

Bern ist gross. Kaum eine Woche vergeht im Moment in der ich nicht einen neuen Ecken entdecke: Lochergut, Frauenkappellen, gestern die Aareschlaufe Bremgarten.

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Meta-Medien: Orange Farbenflut in Bern

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Das Medien- und Anwohnerinteresse am gestrigen Spieltag der EM2008 hier in Bern war gewaltig: Mittlerweile gehen die Schätzungen von 60’000 holländischen Fans und insgesamt 150’000 Personen an der Aprés-Spiel-Party aus.*

Wow, ich hätte nicht gedacht dass sich die Stimmung vom vergangenen Montag noch einmal heben lassen liesse: So etwas hat die Stadt noch nicht erlebt, das vielzitierte Bernfest von Weiss-Nicht-Mehr-Wann wird von diesem Anlass in den Schatten gestellt. Jetzt noch kommenden Dienstag das letzte Spiel überleben und diese Stadt wird nichts mehr verwüsten können.

*=Bern hat ca. 138’000 Einwohner.

EM2008: Lokalisiertes Orange

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Gestern Nachmittag, kurz vor dem Fussballspiel Holland-Italien: Oben die Beundenfeldstrasse. Unten der Breitenrainplatz, keine 100m weit entfernt.

Wer sich von der EM2008-Atmosphäre partout nicht anstecken will, kann dem ganzen Anlass ohne Probleme aus dem Weg gehen. Ich verwehre mich ihm nicht und geniesse den ganzen Trubel.

In den Abgründen von Bern

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Unter dem eleganten und offenen Baldachin findet sich dann der neue Abgrund von Bern: In der soeben renovierten Bahnhofunterführung glänzen frisch polierte schwarze Oberflächen neben bedrückend tief hängenden Industrieleuchten und verbreiten eine düster klinische Atmosphäre.

Ich nehme an das war Absicht und geschah aus Sicherheitsüberlegungen: Keine normale Person verbringt freiwillig längere Zeit in dieser Passage. Wer stehen bleibt macht sich verdächtig. Ich persönlich werde die Alternativroute via Baldachin vorziehen.