Sci-Fi wird Realität – Konzerne an die Macht

Ein Leitthema in vielen Science Fiction- und insbesondere vielen Cyberpunkromanen ist die Vormachtsstellung welche internationale Konzerne in der Zukunft übernehmen werden. Regierungen sind in diesen Szenarien schwach oder existieren gar nicht mehr (Siehe z.B. Snow Crash, die Shadowrun-Reihe oder noch viel pointierter in Jennifer Government).

Wenn ich aber heute Berichte über die Spionagetätigkeiten des Néstle-Konzerns lese, habe ich das Gefühl dass diese Zukunft schon sehr bald zur Realität wird.

Unboxing: Das Ostergeschenk der Firma

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Das diesjährige Ostergeschenk der Firma erzeugt bei mir gemischte Gefühle:

Positiv: Es ist was zu essen.
Positiver: Es ist aus Schokolade.

Negativ: Ich verzichte in der Fastenzeit auf Süsses.
Negativeres: Bis Ostern ist der Hase wohl schon meinen Mitbewohnerinnen zum Opfer gefallen.

Positiv: Es ist was zu essen.
Negativ: Die aufwändige Verpackung produziert einen Müllhaufen der in keinem Verhältnis zum Inhalt steht.

(Dennoch Danke, sollte mein Arbeitgeber mit seinen Argusaugen auch mein Blog überwachen.)

Probleme von Grosskonzernen (Teil 2)

Und noch ein Auszug aus einem abteilungsweiten Mail:

Abfallthematik: Gemäss Raumkonzept von Name-Der-Immobilienabteilung produziert der moderne Büromensch so gut wie keinen Abfall. Als Standard ist 1 Abfalleimer pro 20 MA vorgesehen. Ausserdem braucht dieser Büromensch ein Minimum an Bewegung. Um unseren sehr speziellen Bedürfnissen besser gerecht zu werden, ist man von Anbeginn mit 1 Eimer pro 10 MA gestartet. Wir verfügen also jetzt schon über eine sogenannte doppelte Kübeldichte. Als weitere Optimierung der Situation wurden vor kurzem nochmals 10 zusätzliche Eimer (für das gesamte Stockwerk) bestellt, und diese sollten in den nächsten (Tagen oder) Wochen eintreffen. Wenn diese 10 zusätzlichen hier sein werden, werden wir auch überprüfen, ob es mit der ebenfalls standardmässig vorgesehenen, bloss einmal-wöchentlichen Leerung auszuhalten sein wird.

Nachtrag zu: Schlechtes Design

Manchmal braucht es wenig um mich glücklich zu machen: Gestern fand ich noch ein weiteres Beispiel für schlechtes Design an meinem Arbeitsplatz und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen:

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Dieser „Schirmständer“ steht nicht in einem Eingangsbereich und auch nicht in der Nähe einer Garderobe. Er steht mitten im Raum, neben einer Pausensitzgelegenheit. Dort wo Snacks konsumiert werden und natürlich Abfall anfällt. Und sich kein Abfalleimer befindet. Sondern nur ein „Schirmständer“.

Probleme von Grosskonzernen (Teil 1)

Folgendes Mail kam kürzlich in meinen Geschäftsbriefkasten geflattert: (Namen zum Schutze meines Anstellungsverhältnisses geändert. Die Tipp- & Grammatikfehler habe ich drin gelassen.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Beiliegende Beispiele sind die Gründe, weshalb ich mich an Euch wende und um Eure Unterstützung und Mithilfe bitte.

Keine privaten Kaffeemaschinen und Kioske
Konzernweit profitieren wir – aufgrund der hohen Anzahl – bei den Automaten vom Selecta von einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis. Falls für Selecta die verschiedenen Automaten nicht mehr rentabel sind, werden diese entfernt und alle Mitarbeitenden, welche heute innerhalb ihrer Food- and Beverage-Standorte davon profitierten, werden benachteiligt.
Im Weiteren macht uns Name-Der-Immobilenabteilung auch darauf aufmerksam, dass mit den privaten Kaffeemaschinen die Brandgefahr (sprich vermehrt Brandherde) erhöht wird und der Reinigungsaufwand deutlich zugenommen hat. Dies müssten wir den verantwortlichen Mitarbeitenden richtigerweise weiterverrechnen.
Wir bitten Euch daher, auf die privaten Kaffeemaschinen zu verzichten.

Pflanzen
Name-Der-Firma hat sich durchgesetzt, dass konzernweit in alln Bürogebäude mit Pflanzen begrünt werden. Dies sowohl in öffentlichen Räumen wie auch in Einzel- und Grossraumbüros. Wegen der sehr hohen Anzahl realisierte Name-Der-Immobilenabteilung für alle Abteilungen einen Vertrag mit einem externen Anbieter, der für alle Pflanzen und für dessen Unterhalt verantwortlich ist. Das erstellte Pflanzenkonzept sieht vor, dass keine privaten Bodenpflanzen mehr erlaubt sind; höchstens noch Tischpflanzen, die eine vernünftige Grösse (das heisst eben nicht gross) aufweisen. Mit dieser Regelung können wir unsere Pflichten gegenüber dem Pflanzen-lieferanten einhalten. Eine dieser Pflichten ist, dass Name-Der-Firma dafür besorgt sein muss, dass die offiziellen Pflanzen nicht wegen privaten Pflanzen mit einem Krankheitserreger angesteckt werden.

Bitte nehmt Eure privaten Pflanzen mit nach Hause. Wer zuhause keinen Bedarf dafür hat, kann sich jederzeit an Person 1 oder Person 2 wenden. Sie werden Euch bei der Entsorgung behilflich sein.

Private Bilder
Im Gebäude O. haben wir in Zusammenarbeit mit den Architekten und dem Headquarter ein Farbkonzept entwickelt. Die Wände gehören zur öffentlichen Zone und sind grundsätzlich nicht für private Bilder resp. Ansichtskarten gedacht. Viele Wände werden auch für White Boards und Flip Charts benötigt. Wer an seinem Arbeitsplatz trotzdem etwas aufhängen will, meldet sich bitte beim zuständigen Facility Manager.

Freundliche Grüsse

Person 3
Head of Logistics

Dessen Probleme, bzw. Job möchte ich haben…

Bilder zum Wochenende 4: Schlechtes Design

Nicht nur Informatiker können schlechte Benutzerinterfaces schreiben, auch Inneneinrichter schaffen das.

Quizfragen: Wo ist hier die Klingel? Und wo der Kühlschrank?

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Auflösung: Natürlich ist die Klingel die gesamte Fläche oben. Das weisse Teil an der Säule ist nur ein Patch/Batch/Badge-Leser. Und selbstverständlich ist der Kühlschrank die Türe mit dem Post-It drauf:

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