iPhone innen und aussen personalisieren

Wie die NZZ korrekt bemerkt hat verliert das iPhone mit der gestrigen Launchparty viel an Exklusivität. Höchste Zeit das kleine Ding zu personalisieren:

* = Rätselfrage: Was ist das für ein Dialekt?

Studers beherrschen die iPhone-Presse in Bern

Als ich in aller Herrgottsfrühe gestern zur iPhone-Warteschlange vor dem Swisscom-Shop Zytglogge in Bern kam, warteten bereits 10 Personen unter den Lauben. Als Vorderster grinste mich mein kleiner Bruder breit an.

Im Gegensatz zu anderen Orten ging es bei uns sehr friedlich zu und her. Später am Morgen gehörten wir zu denjenigen die das Geschäft glücklich mit dem neuen Wunderhandy verlassen konnten.

Die Erstplatzierung meines Bruders brachte ihm prompt die Aufmerksamkeit des anwesenden Blick Am Abend-Fotografen und der Tele Bärn-Videoreporterin ein. Währenddem er zu wenig fotogen für die gedruckte Presse war, hatte er gerüchteweise in der TV-Berichterstattung einen Auftritt.

Ich meinerseits durfte dank This den Apple-Fanboy für die Berner Zeitung mimen ausleben und so nahm mein Konterfei eine prominente Stelle im Geniessen-Teil ein. (Zum Artikel / PDF-Version.)

Bern ist klein & gross

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Bern ist klein. Man kennt sich. Man trifft sich auf der Strasse. Man lästert über den bösen Nachbarn der den Abfall zu früh raustellt. Man lacht über den andern Nachbarn der sich über ‚das Abfallproblem‘ aufregt. Man weiss genau wer mit ‚man‘ gemeint ist.

Bern ist gross. Kaum eine Woche vergeht im Moment in der ich nicht einen neuen Ecken entdecke: Lochergut, Frauenkappellen, gestern die Aareschlaufe Bremgarten.

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Wer hat entschieden dass SAP jede Windows-Benutzerkonvention über den Haufen werfen darf?

Ich werde im Moment zu 8 Stunden SAP-Benutzung am Tag bei einem grösseren Bundesbetrieb gezwungen. Und bereits nach den ersten wenigen Minuten fühlte ich den abgrundtiefen Hass für dieses System in mir aufsteigen.

Dessen Entwickler müssen sich gesagt haben: Wir bieten ein Produkt an dass sonst niemand verkauft. Darum dürfen wir den Benutzern auch unsere eigenen Ansichten zur Benutzerführung aufdrücken. Wir wissen das besser.

Copy & Paste funktioniert nicht wie gewohnt, Markierungen werden atypisch überschrieben, die angezeigte Cursorposition stimmt nicht immer mit der logischen Position über, die Menus ausserhalb des Fokus werden durch redundante Textbalken ersetzt, die Menuinhalte sind ungewohnt, Bestätigungsknöpfe befinden sich in der Toolbar anstelle unter den Dialogen, irgendwie zusammenhörende Knöpfe (Ok, Speichern, Zurück, Aufwärts, Abbrechen) sind über die ganze Toolbar verstreut wenn sie nicht in der zweiten Toolbar zu finden sind  etc. etc. etc.

Die ganze Oberfläche mit ihrem 16-Farbenmodus (Davon sind 15 blau-grau) versprüht den Charme einer Windows 3.11-Applikation welche in den 80er Jahren gestorben ist.

Und das schlimmste: Die Arroganz von SAP gegenüber den Benutzern färbt auf die SAP-Implementierer in den Betrieben ab. Kein Gespür für saubere Benutzerführung, keinen Sinn für die eigentlichen Aufgaben der Applikationen, nur ein stupides Abbilden von Geschäftsprozessen. Corporate IT at its worst.

Mein definitives Karriereziel: Nie und nimmer als SAP-Berater/Entwickler/Anwender zu enden.

Song zum Thema: Tricky – Black Steel

Protokoll vom BLGMNDYBRN, 7. Juli 2008

Das allmonatliche Bloggertreffen in Bern, Ausgabe vom vergangenen Montag, 7. Juli 2008, Milchbar.

Anwesend:

Entschuldigt:

Wetterlage: Eigentlich sonnig, aber starke Winde im Mittelland sorgten für Abkühlung am Tisch.

Die Themen: Keine Konversation im Moment ohne iPhone, die dazugehörigen Tarife, Musik aus der Jugend/Kindheit/vormeinergeburt in Clubs für Alte, Ferien am Bodensee und in Dänemark, der Umstand dass heuer alle nur am Donnerstag das Gurtenfestival besuchen und vieles mehr. (Kusito bemerkte nicht ganz zu unrecht dass wir nicht mehr so ganz Geek-Themen-lastig sind als wie zu Beginn.)

Nächster Termin: 4. August 2008.
Weiter Infos wie immer auf www.blgmndybrn.ch.

iPhone 3G-Tarifrechner

Ich bin nicht immer einer Meinung mit Ralf Beyeler von Comparis*, aber er hat recht mit der Aussage dass Mobiltelefontarife verwirrend sein können^:

Ich habe einen einfachen iPhone 3G-Tarifrechner gebastelt und kann beim besten Willen nicht sagen ob er richtig rechnet oder nicht. Während des Entstehens ist das Kleingedruckte gewachsen und gewachsen und ich habe das Gefühl dass ich sicher die eine oder andere Klausel übersehen habe.

Trotzdem, für einen ungefähren Überblick über die in Zukunft anfallenden Kosten sollte er ausreichen.

* = Er glaubt nicht dass 25’000 iPhones in einem Tag verkauft werden. Soweit ich weiss hat aber die Swisscom alleine bisher 60’000 Vorbestellungen erhalten.

Update: Amira hat einen Fehler bemerkt: Die Tarife Optima 30 und Optima 100 werden zu teuer berrechnet. Ich werde den Fehler so schnell wie möglich beheben.

Update II: Fehler mit Optima 30 und Optima 100 behoben.

Update III: Ich habe den Rechner offline genommen.

MMS-Nutzung heute

Auch die neue Version des Apple iPhone kann keine MMS versenden. Als einziges modernes Mobiltelefon seiner Klasse steht es alleine ohne diese Fähigkeit da, verfügt dafür aber über reichhaltige Email-Möglichkeiten. Wie damals als Apple die Diskettenlaufwerke als erstes abgeschafft hatte frage ich mich ob diese Entscheidung mutig oder verfrüht ist.

Aktuelle und konkrete Zahlen zur aktuellen MMS-Nutzung im Vergleich zu dessen populären Vorgänger SMS konnte ich keine finden. ZDNet UK berichtete 2006 dass MMS damals noch wenige Fans hatte und verweist auf einen Bericht von JupiterResearch welcher auf mehr Internetnutzung auf Mobiltelefonen hofft.

Bei Activemobile.ch hingegen sind Zahlen von Silvester 2007 zu finden, auch hier schlüsseln nur wenige Mobiltelefonieunternehmen ihre Werte nach SMS und MMS auf: Orange spricht von 24 Millionen SMS gegenüber 930’000 MMS (Faktor 1:25). Aus Österreich kommen wiederum nur konkrete Zahlen zu SMS, bei MMS wird nur über Zunahmen gesprochen.

Und dann fand ich noch diese Aussage aus einer internen Mitteilung eines grösseren Schweizer Telekommunikationsunternehmens:

Seit Juni 2007 können 3’333’333 Kunden von ********* MMS senden und empfangen. Eine beeindruckende Zahl, wenn man bedenkt, dass Endgeräte erst seit vier Jahren MMS-fähig sind. Wer den Dienst regelmässig nutzt, verschickt durchschnittlich vier MMS pro Monat. Am häufigsten wird MMS an „speziellen“ Tagen genutzt; so weisen Weihnachten, Silvester und der Valentinstag die höchsten Nutzungszahlen auf.

Etwas kryptisch, die Übersetzung lautet: Die wenigen welche MMS intensiv nutzen, verschicken im Durchschnitt 4 Nachrichten pro Monat. Die Zahlen der Feiertage oben sind Ausnahmen.

Kein Vergleich zu den Dutzenden von SMS die jüngere Nutzer täglich in die Welt verschicken. Und es deckt sich mit meinen persönlichen Beobachtung dass ich MMS auch nur im absoluten Ausnahmefall benutze. Zu gross sind Kosten, zu kompliziert das Format, zu klein die Bilder und zu unsicher die Darstellung auf dem Zielgerät.

Die Zukunft von MMS sieht ebenfalls nicht rosig aus: Jetzt wo langsam die Datennutzung billiger und billiger würde, wird die Technologie nicht nur von Email überholt. Laut 160characters.org verschiebt sich das Föteli-Verschicken langsam aber sicher direkt in die Webapplikationen von Sozialen Netzen.

Leb wohl MMS, wir haben dich kaum gekannt und werden dich nicht vermissen. Grüss EMS & WAP von uns.

Swisscom publiziert iPhone-Tarife und verlangt überraschend wenig

Jetzt sind sie da: Zehn Tage vor der offiziellen Lancierung des iPhones in der Schweiz publiziert die Swisscom ihre Tarife.

Und es sieht gut aus: Zwar keine Datenflatrate, aber nur 55.- SFr. für 1gb/Monat ist wesentlich günstiger als ich es mir persönlich erhofft hatte. Ich rechnete mit mindest Abokosten von 60-70.- SFr. Und muss jetzt mal bei Habi und Chm nachfragen wieviel Daten sie so bisher pro Monat verbraten haben. 250mb oder 1gb, das ist die Frage.

Mit 16.7m/s dem Boden entgegen

(Mami, falls du das hier liest: Ich weiss (meistens) was ich mache. Du kennst mich, ich suche nicht den Kick, nicht den Adrenalinrush. So etwas mache ich sicher nicht mit Absicht.

Vielleicht solltest du diesen Artikel einfach überspringen. Zusammenfassung: Ausser ein paar Beulen nichts passiert.)

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Alternative Titel für diesen Artikel:

Mehr Glück als Verstand

oder

Aus der Reihe: Knapp am Tod vorbei

oder

Ich bin unkaputtbar, ich bin Superman

oder

Notfallschirm amortisiert

Ich bin unzerstörbar. Noch jedes Mal hatte ich bei meinen Unfällen Glück, noch nie habe ich mir auch nur einen Knochen in meinem Körper gebrochen, kein Band überdehnt, keinen Muskel gerissen. Gestern hatte ich meinen ersten Gleitschirmunfall und einmal mehr: Bis auf ein paar Prellungen und Schrammen habe ich mir nichts ernsthaftes eingebrockt.

Der Ort des Geschehens war Grindelwald, ein schöner Tag mit dem Versprechen auf Thermik und Streckenflugmöglichkeiten. Viele Piloten auf und über der First, etwas windig war’s, dennoch nicht extrem. Angedacht war von Grindelwald aus Richtung Faulhorn zu fliegen und von dort aus dem Grat entlang nach Interlaken zu kommen. Das ist kein schwieriger Flug und eine beliebte Aufgabe für Streckenfluganfänger wie mich.

Ich startete um 13:18 und konnte zügig aufdrehen. Die Luft war etwas unruhig aber meiner Meinung nach nicht speziell turbulent. Über dem sogenannten Waldspitz etwas westlich von der First konnte ich bereits 300 Meter an Höhe gewinnen und ich flug ständig ca. 100 bis 200m über dem Grund langsam aber sicher den Berg hinauf.

Etwa um 13:31 passierte es.

Ich fahre eine Klapper ein. Eine Seite meines Schirmes hat aufgrund der Luftverhältnisse kurzzeitig nicht mehr genügend Staudruck an der Vorderkante um die Kammern aufgebläht zu halten. Der Flügel verliert seine Form welche mir den Auftrieb verschafft. Das ist für gewöhnlich kein Problem, insbesondere da mein Schirm (Ein Pro Design Effect II, DHV 1) sehr gutmütig ist und sich schnell in von solchen Klappern erholt. Weiterfliegen ist auch kein Problem, man sinkt zwar etwas schneller, aber selbst grosse Klapper lassen einem nicht direkt vom Himmel stürzen. Wenn man richtig darauf reagiert.

Und so kam es zu meinem Absturz: Der Klapper ging nicht sofort wieder auf. Ich reagierte zuerst korrekt und bremste etwas dagegen an. Als nach wenigen Sekunden sich die Situation immer noch nicht löste, machte ich den klassischen Anfängerfehler und guckte nach oben in den Schirm: Die ganze rechte Seite war eingeklappt (50-60% asymetrischer Kollaps). Und genau hier müsste man nach vorne gucken um zu merken dass der Schirm zu drehen beginnt. Ich bremste zu wenig und war bevor ich mich versah in einer Steilspirale.

In einer Steilspirale geht es abwärts: Der Schirm und Pilot gucken beide direkt Richtung Boden und drehen sich um die horizontale Achse (Welche hier vertikal hinunter zeigt). Dabei handelt es sich eigentlich um ein Standardmanöver mit dem man schnell bis zu 20m/s Höhe abbauen kann, z.b. um eine Gewitterwolke zu entkommen. Aber nicht etwas das man so nah über dem Boden ausübt.

Nun, ich habe noch wenig Erfahrungen mit Steilspiralen und wusste dass ich mich nicht weit über dem Boden befand. Mein Vario zeigte bei späterer Betrachtung ein maximales Sinken von 16.7m/s an, das sind ziemlich genau 60km/h mit denen ich auf den Grund zuraste.

Wenig Zeit zum Überlegen was denn nun genau im Theoriebuch in dieser Situation empfohlen wird. Auch wenig Zeit für Panik. Die einzige Grundsatzregel die noch übrig bleibt heisst: Wenn der Flugzustand unkontrollierbar scheint, Notschirm werfen.

Nach einigen bangen Sekunden in denen ich wegen der starken Fliehkräfte nicht sofort zum Griff meines Notschirmes gelang, war der Fallschirm endlich draussen. Aus den Augenwinkeln sah ich das rot-weisse Tuch aufgehen und ich segelte die letzten Meter zu Boden. Augenzeugen berichteten dass ich schätzungsweise 5 bis 6 Spiralen geflogen bin bevor der Notschirm zu sehen war. (Diejenigen die den Klapper nicht mitkriegten dachten schon dass ich sehr mutig sei so nah am Boden zu spiralen.)

Flach mit dem ganzen Körper schlug ich auf einem Grasstück auf, verfehlte jeden einzelnen Stein auf der Wiese und stand nach wenigen Sekunden schon wieder auf den Beinen. Um 13:32 war das ganze vorbei.

Phew.

Als erstes losgeflucht.

Als zweites das Foto oben geschossen und mir begonnen Gedanken zu machen wie ich das in meinem Blog beschreiben werde.

Als drittes den übrigen Piloten in der Luft zugewunken. Bin noch ganz.

Als viertes meinen ehemaligen Fluglehrer angerufen und ihm erzählt dass er mir den Notschirm falten muss.

Als fünftes mich geärgert dass ich soweit von einer Strasse weg abgestürzt bin.

Als sechstes mich gewundert ob die ersten fünf Reaktionen in einer solchen Situation normal sind.

Und dann angefangen zusammen zu packen. Roger, ein Pilot vom Jungfrau-Tächi Club brach freundlicherweise seinen Wettkampf ab und kam mir helfen. Nochmals herzlichen Dank für die Begleitung und Organisation vom Transport.

Flugdetails gibt’s bei Leonardo, dort kannst du dir einen Google Earth-Track erstellen lassen mit meiner spektakulären Aktion.

Und jetzt? Erst mal meine Prellungen verdauen.

Mittelfristig muss ich wieder Vertrauen in meinen Schirm gewinnen. (Bisher nannte ich in Luftschiff. Gross, träge und stabil. Jetzt bin ich mir nicht so sicher.)

Längerfristig bzw. eigentlich kurzfristig ist ein Sicherheitstraining zu absolvieren sicher keine schlechte Idee.

Und kürzestfristig hänge ich mich für den Rest vom Tag ins Marzili, geniesse die Sonne und versuche nicht daran zu denken was sein hätte können.